Nemesea - The Quiet Resistance

Review

Kontrolle scheint für NEMESEA ein wichtiges Thema zu sein. So hörte das zweite Album der Gothic Metaller nicht nur auf den Namen „In Control“, sondern wurde auch über das zwischenzeitlich insolvent gegangene Crowd-Funding-Projekt Sellaband finanziert und komplett in Eigenregie aufgenommen. Kein Wunder also, dass sich auch auf dem Nachfolger „The Quiet Resistance“ ein Großteil der Texte um Kontrolle und deren Verlust drehen.

Bei Gothic Metal mit weiblichem Lead-Gesang denkt man natürlich sofort an NIGHTWISH und auch in der holländischen Heimat von NEMESEA wurde und wird dieses Feld von hinreichend vielen Gruppen wie WITHIN TEMPTATION, AFTER FOREVER oder DELAIN bestellt, wobei letztere sogar ihre Frontlady Charlotte Wessels als Gastsängerin zur Verfügung gestellt haben. Um in diesem Umfeld ähnlich klingender Bands überhaupt noch aufzufallen, bedarf es schon einer eigenen Note. Diese finden NEMESEA im Electro-Pop, der angenehm unaufdringlich eingesetzt einen Kontrast zum Symphonic-Bombast bildet und letztlich vor allem Erinnerungen an die Schweden ALL ENDS wachruft.

Das Songmaterial setzt auf Eingängigkeit und poppige Melodien. Das sorgt für zahlreiche Ohrenschmeichler-Momente, lässt aber unter dem Strich ein wenig den kernigen Rock-Biss vermissen. Die Halbballade „I Live“ könnte dabei locker zum Radio-Hit oder Soundtrack einer Teenie-Serie von „Dawson’s Creek“-Format werden, nutzt sich aber leider bei mehrmaligem Hören verdammt schnell ab. Auch insgesamt weiß „The Quiet Resistance“ beim Erstkontakt zu gefallen, entfaltet aber letztlich zu wenig Tiefgang, um sich zum Dauerbrenner in der heimischen Stereoanlage entwickeln zu können.

Grundsätzlich lässt die Band um Sängerin Manda Ophuis und Gitarrist Hendrik Jan de Jong das Talent erkennen, spannende und interessante Stücke zu schreiben. Unter dem Strich neigen die Holländer aber dazu, diese zu glatt zu polieren und sie dadurch ihrer dringend benötigten Ecken und Kanten zu berauben. Das wird auch von der allzu poppigen und wenig bissfesten Produktion unterstrichen. Gegen Ende hin zeigt die Scheibe NEMESEA immer mehr von ihrer experimentierfreudigen Seite, was nicht zuletzt mit dem bewusst von RAMMSTEIN inspirierten Bonus-Track „Allein“ noch einmal aufhorchen lässt. Aus der Mittelmäßigkeit herauszustechen vermag die Band aber auf ihrem dritten Album dennoch nicht.

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17.11.2011

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