Nihill - Krach

Review

Gleich mit dem ersten Release treten Monumentum Records äußerst positiv in Erscheinung. NIHILL nennt sich die Formation, die ihre äußerst eigenwillige Mischung aus Drone der Marke SUNNO))), einer Art kriechendem Funeral Black Drone Metal sowie etwas DEATHSPELL OMEGA verdammt überzeugend rüberbringen.

Mit einer Mischung aus abgrundtiefer Dunkelheit und beklemmender Behäbigkeit schleichen sich NIHILL um die Häuserecken, um ihr nächstes Opfer zu ergreifen und es bestialisch zu verunstalten. Mal scheppernd schnell, mit fiesen, hallbestückten Vocals stimmig in Szene gesetzt, mal beklemmend langsam, ja fast Ambient-artig Furcht einflößend, beschwören sie alle nur erdenklichen Schatten herauf. Vertonte Schwärze.

Während „Empirical“ als eine Art unheilvolles Intro dient, verbreitet das schnelle „Mundus Subterreanus“ zunächst eine hässliche, kranke Stimmung. Mit seinen beschwörerisch kranken Background-Tönen fräst sich dieses Lied in die Gehörgänge und macht einen willig für mehr. Danach startet mit „Gnosis (Part I)“ das erste ausufernde Kaliber. Über 12 Minuten lang gibt es düstere Collagen, kriechende Rhythmen und Beats, die eine beklemmend kranke Atmosphäre entwickeln und ausbreiten. Das ganze Lied klingt wie die Klage eines sterbenden Geistes; dunkel und traurig, aber trotzdem irgendwie schaurig und ergreifend. Mit „Dreams Upon The Scaffold“ gibt es einen Nachschlag zum schnellen Opener. Wieder gibt es diese fiesen, einlullenden Melodien der Gitarren, das monotone Gehämmer der Drums und die hasserfüllten Vocals. Zwischendurch wird in Form eines kurzen experimentellen Parts mit Klangcollagen etwas Verwirrung gestiftet, die aber jäh wieder von der zerstörerischen Wut der überraschend zurückkehrenden Energie erdrückt wird. Es folgt mit seinen 13 Minuten „Gnosis (Part II)“, das aus reinem Drone und Ambient besteht, zu dem mit widerlich beschwörerischer Stimme gemurmelt und leise gekrächzt wird. Den Abschluss bildet „Gnosis (Part III), das mit über 16 Minuten ebenfalls reinen Drone Ambient bietet, dieses Mal jedoch völlig Instrumental, dafür aber umso dunkler und beklemmender. So muss es klingen, wenn sämtliches Leben aufhört zu existieren und der alles fressende tiefe Schlund des Todes die Oberhand gewinnt.

„Krach“ ist nicht als Album, sondern im wahrsten Sinne des Wortes als konzeptionelles Werk zu verstehen. Mit einer ungeheuren atmosphärischen Dichte beweisen NIHILL, dass sie ein feines Händchen für das dunkle Element besitzen. Sicherlich ist „Krach“ kein Album für jeden Augenblick, denn bei Tageshelle wird es definitiv nicht funktionieren, sondern zum Hassobjekt werden. Wenn aber die Umgebung stimmt und man bereit ist, sich der Musik zu öffnen und hinzugeben, wird sie ihre Wirkung sicherlich nicht verfehlen. „Krach“ ist ein dunkles, verstörendes Stück Musik, das Hunger auf mehr macht. Wenn man bedenkt, dass dieses Album den ersten Teil einer geplanten Trilogie darstellt, darf man jetzt schon auf die beiden Nachfolger gespannt sein.

20.09.2007

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