No One's Owned - White

Review

Damn, das Schreiben des Reviews über das erste Full-Length-Werk von NO ONE’S OWNED ist ein undankbarer Job. Vielleicht habe ich es deswegen auch so lange vor mir her geschoben. Anyway, rein ins Geschehen.
Die vierköpfige Truppe spielt astreinen New Metal, wie er Ende der 90er höllisch angesagt war. Im Prinzip könnte hier auch schon Schluß sein, da alle KORN-Fans Bescheid wissen und allen anderen diese Mucke am Arsch vorbei geht. Aber ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht. Zwar braucht im Jahre 2006 eigentlich niemand mehr eine Band, die angefangen bei geslappten Basseinlagen und viel Groove über ein Vokalspektrum, das vom Flüstern über hochmelodischen Klargesang bis hin zu Aggro-Shouts reicht, und die allseits bekannte Laut/Leise-Dynamik bis hin zu kurzen Ausflügen in Alternative- bzw. Hardcore-Gefilde alles verwendet, was Bands wie KORN, LINKIN PARK oder COAL CHAMBER groß gemacht hat. NO ONE’S OWNED verbinden diese Inhaltsstoffe jedoch auf eine handwerklich astreine, frische, unbekümmerte und auf den momentanen Zeitgeist scheißende Art und Weise, was „White“ durch und durch sympathisch macht.
Sicher, Sänger Roberts melodische Ausflüge wirken manchmal etwas gezwungen und auch das Rappen sollte er noch etwas üben. Trotzdem haben Tracks wie „…But Scars Remain“ mit seinem facettenreichen, stimmungsvollen Songwriting, „Tomorrow“ mit seinem coolen Refrain oder das titelgebende Instrumental mit seinem verträumten Charakter etwas, das einen davon abhält, diese Platte mit der Bemerkung „Ist heute eh nicht mehr relevant!“ in die Tonne zu kloppen.
Hinzu kommt ein für Eigenproduktionsverhältnisse megafetter Sound und eine absolut professionelle Aufmachung des Booklets, die es voll und ganz rechtfertigen, sich diesen Silberling für schlappe 6 Euronen (+ 1,50 Euro P/V) bei oben genannter Adresse zu ordern. Im Zuge der New Metal-Welle gab es garantiert im Nachhinein erfolgreiche Bands, deren Erstling sich an dieser Scheibe hier vergebens die Zähne ausgebissen hätte.

30.05.2006

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