Orbit Culture - Death Above Life

Review

Soundcheck Oktober 2025# 4 Galerie mit 30 Bildern: Orbit Culture - Death Above Life Tour 2025

The hype is real! Tatsächlich sind ORBIT CULTURE wohl so etwas wie die Band der Stunde oder zumindest eine davon. Gerade die Vorab-Singles zur neuen Platte „Death Above Life“ stehen bei einigen bekannten YouTubern aktuell hoch im Kurs, beispielsweise ELECTRIC CALLBOY-Tourmanager TankTheTech. Aber auch andere in der Szene sehen offenbar das Potential der Schweden, markiert doch die neue Platte den Wechsel zu Century Media und damit einem der größten Label für harte Gitarrenmusik. Ob all diese Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind – finden wir es heraus.

ORBIT CULTURE – Verbindung von Klassik und Moderne?

Irgend etwas macht das Quartett um Niklas Karlsson (Vocals) und Richard Hansson (Gitarre) in jedem Fall verdammt richtig, denn es fällt schon auf, dass sich trotz des modernen Sounds auch recht viele Liebhaber des klassischen Death Metal für ORBIT CULTURE begeistern können. Sogar auf dem Party.San 2023 konnten die vier Herren das schon unter Beweis stellen.

Die Band selbst sagt, u.a. im Interview mit Kollegin Angela, dass „Death Above Life“ für sie einen Neuanfang markiert. Dies bedeutet aber keineswegs, dass die komplette Stilistik der Band auf links gekrempelt wurde, schließlich besteht der Opener „Inferna“ letztlich weiterhin aus den bekannten Grundzutaten Melodic Death Metal, Metalcore und Groove Metal. Was aber tatsächlich direkt auffällt: Selbst für die eigenen Verhältnisse kommt die Nummer extrem düster und aggressiv daher – ein Thema, was sich letztlich auch durch das ganze Album zieht.

ORBIT CULTURE wollen abrechnen, mit harten Zeiten, mit einigen Personen aus ihrer Vergangenheit und sich noch weniger stilistische Grenzen setzen als bislang. Ein weiteres offensichtliches Stilmittel: Eine Extraportion Epik, die sich ebenfalls in fast allen Songs wieder findet, aber sicherlich im größten Hit der Platte „The Tales Of War“ ihren Höhepunkt findet. Das sorgt übrigens keinesfalls für weniger Härte, denn, abgesehen vom finalen „The Path I Walk“, gibt es fast pausenlos aufs Fressbrett.

Die abschließende Ballade wird vermutlich auch am meisten polarisieren, sind dies doch eher ungewohnte Klänge für ORBIT CULTURE und die teilweise sehr theatralischen Streicher werden sicherlich dem ein oder anderen sauer aufstoßen. Bedenkt man jedoch den Hintergrund des Songs – er ist dem Vater von Gitarrist Richard Hansson gewidmet, der sich vor einigen Jahren entschieden hat, sein Leben zu beenden – sollte jedem zumindest klar sein, was dieser Song für die Band bedeutet.

Wo viel Schatten ist, gibt es zwangsweise auch ein wenig Licht: Loudness War ist leider ab und an ein Thema auf „Death Above Life“, auf einigen getesteten Anlagen schoss die Platte über das Ziel hinaus. Ein bisschen mehr Abwechslung innerhalb der Songs hätte vielleicht ebenfalls für etwas mehr Dynamik gesorgt. Da ein erklärtes Ziel aber war, angestaute Aggression herauszulassen, ist es natürlich nur allzu verständlich, die Doublebass Überstunden machen zu lassen.

Wuchtiger, größer, wütender – „Death Above Life“

Trotz fehlendem Stilwechsel merkt man „Death Above Life“ den selbst gewählten Neuanfang sofort an. ORBIT CULTURE klingen wuchtiger, größer, aber auch wütender als bisher und toppen den Vorgänger „Descent“ deutlich. Ob die Schweden am Ende die Band sind, die modernen Sound und klassische Metal-Spielarten vereinen können und entsprechend für beide Zielgruppen funktionieren, wird die Zukunft zeigen.

Ein wenig mehr Abwechslung hätte die Platte zwar vertragen können und auch die etwas zu gut gemeinte Lautheit fällt hier und da negativ auf, aber letztlich ist „Death Above Life“ ein verdammt starkes Death-Metal-Album geworden, das jeder aufgeschlossene Metalhead auf dem Zettel haben sollte.

In Review und Interview wird Suizid thematisiert. Bei Bedarf erreicht ihr die Telefonseelsorge rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

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02.10.2025

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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Orbit Culture auf Tour

12.08. - 15.08.26metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2026 (Festival)In Flames, Arch Enemy, Helloween, Lamb Of God, Airbourne, Alestorm, Versengold, The Ghost Inside, Testament, Amorphis, Imminence, Paleface Swiss, Alcest, The Butcher Sisters, Orbit Culture, Deicide, Brothers Of Metal, Northlane, dArtagnan, Terror, Deafheaven, Betontod, Future Palace, Soen, Der Weg Einer Freiheit, Miracle Of Sound, Mushroomhead, Municipal Waste, Trollfest, Saor, Nanowar Of Steel, From Fall to Spring, Unprocessed, Misery Index, Cryptopsy, Brainstorm, Parasite Inc., ten56., Groza, 200 Stab Wounds, Manntra, Blood Command, Cabal, Haggefugg, Excrementory Grindfuckers, Illdisposed und Our PromiseSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl
16.10.26Amon Amarth – The Allfather Awakens Tour 2026Amon Amarth, Orbit Culture und SoilworkHanns-Martin-Schleyerhalle, Stuttgart
17.10.26Amon Amarth – The Allfather Awakens Tour 2026Amon Amarth, Orbit Culture und SoilworkFesthalle Frankfurt, Frankfurt/Main
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4 Kommentare zu Orbit Culture - Death Above Life

  1. Lysolium 68 sagt:

    All men play on Ten! Ich finds ja geil—

    9/10
  2. vMysterion sagt:

    Dieses Album war im vornerein eine kleine Wundertüte für mich. Während „Tales of War“ unverkennlich der Orbit Culture Sound ist, waren die die Single’s „Death Above Life“ und „Hydra“ – später „Bloodhound“ – etwas anderes. Ähnliche Essenz, aber man hat die Einflüsse von Produzent Buster Odeholm deutlich gehört. Viel Thall, viel Repetition und auch die Platte insgesamt stark komprimiert abgemischt.

    Seit dem Release ist das eine ganz andere Geschichte. Die restlichen Songs der Platte sind 100% Orbit Culture und was für Bretter. „Inferna“ und „Neural Collapse“ haben mir Gänsehaut gegeben, wie Nija und Shaman das zu Ihrer Zeit getan haben. Auch „Bloodhound“ wächst mit jedem hören mehr an mich. Big Slipknot vibes! „The Path I Walked“ ist meine Überraschung, wo Ich doch eig. kein Fan von Balladen bin, allerdings ist es auch keine typische Ballade. „The Storm“ bisher mein Favorit auf der Scheibe. Kurzes Gewitter, dass auf die Neun geht. Nach Streamingzahlen zu urteilen wohl aber leider doch ein Deep Cut. Freu Ich mich dennoch auf Tour drauf!
    Die genannten Singles haben gerade dabei das Problem nicht Überklasse, sondern nur gut zu sein. Diese Songs haben es ohnehin schwer neben den Material auf der Scheibe und gehen dabei leider ein bisschen unter, wäre für andere Bands aber ohne Frage Ihr bester Output. Orbit Culture leiden an der Stelle ein bisschen unter ihrem eigenen Erfolg.

    Die Scheibe wird mit jeder Wiederholung besser und ist bei der ersten schon stark. Glasklare Empfehlung, auch den Backkatalog anzuhören, wer noch nicht hat. Mark my words, diese Jungs werden bald ganz oben mitspielen. „Death Above Life“ ist ein weiterer Schritt dahin. Es ist nur eine Frage der Zeit.

    9/10
  3. HartKopf sagt:

    Also ich kann in die Lobeshymnen auf das Album nicht einstimmen.
    Die Songs sind alle ohne besondere Momente und donnern die ganze Zeit langsam oder im Midtempo vor sich hin, auf Dauer sehr langweilig. Keine starken Momente, keine herausragenden Ideen, nur Standardstoff, mit dem Unterschied, dass ab und an angesagte Metalcore-Gesänge eingebaut werden, die Teenies wohl sehr begeistern werden.
    Ach ja, und der Sound ist unerträglich. Absolut zu viel des Guten.
    Schlecht ist das Album nicht aber auch nicht besonders gut. Und eigenständig ist die Musik auch nicht wirklich.
    Durch und durch mittelmäßiges Album.

    5/10
  4. metal-maniac sagt:

    Muss mich dem Kommentar vor HartKopf komplett anschließen. Habe die Scheibe heute beim Sport laufen lassen weil ich wissen wollte was es mit dem Hype auf sich hat. Den zweiten Song musste ich schon skippen weil komplett überladen. Beim Fünften habe ich entnervt abgeschaltet.