Osseltion - Last Words

Einmal tief durchatmen, Ärger sowie Verwunderung beiseite schieben und sich noch eine Runde „Last Words“ gönnen. Wobei „gönnen“ einen eher positiven Eindruck vom Schaffen OSSELTIONs impliziert. Nein, dem ist nicht so, doch es braucht eine ganze Weile, bis sich so etwas wie Songstrukturen erkennen lassen. Die Italiener sind zwar stets darum bemüht, die 50 Minuten Spielzeit abwechslungsreich zu gestalten, scheitern dabei aber schlicht am Mangel guter Ideen.

OSSELTION spielen relativ brutalen Death Metal, der hin und wieder Abstecher in melodischere Landschaften nimmt, zeitweise sogar versucht, etwas vertrackt zu erscheinen. Es sind alles Versuche, die nicht so richtig zünden wollen. Weder Riffs noch Vocals wirken sonderlich originell, letztere sogar furchtbar monoton – zum Einschlafen. Auch sonst findet sich wenig Platz für großes Lob, die dichten Gitarrenwände (die leider auch den Hauch von Spannung erdrücken) sind manchmal ziemlich drückend und zum Beispiel der deutlich im Melodic Death beheimatete Abschluss von „Within“ wirkt recht löblich. Meist agieren OSSELTION aber ziemlich ideenlos und spielen ihren Stil zwar halbwegs tight, sieht man von ein paar abrupten, reichlich unpassenden Breaks ab, aber so richtig zünden kann das Material eigentlich nie. Ein Totalausfall zeigt sich beim Experimentieren mit Techno-Beats in „Psychotic Frames“, unfassbar nervig – schade, denn ansonsten zählt der Song in seinem gemäßigteren Tempo noch zu den besseren der Scheibe.

Im Grunde also alles halb so wild, denn abgesehen von ein paar schiefgegangenen Experimenten sind OSSELTION in weiten Teilen der 50 Minuten einfach nur völlig uninspiriert und mittelmäßig. „Last Words“ fehlt es an guten Songs, zündenden Ideen und einem wenigstens halbwegs originellen Konzepts. Wer die Italiener brauchen soll, ist mir dann auch nicht klar. Wie gesagt, keine Katastrophe, aber auch nicht viel mehr.

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