Our Mirage - Unseen Relations

Review

Galerie mit 21 Bildern: Our Mirage - Summer Breeze Open Air 2023

OUR MIRAGE machen alles anders, haben einen „ganz eigenen, einzigartigen Stil“ (Pressebeilage) kreiert. Was diesen Stil auszeichnet: „Die Verse sind ruhig, soft, emotional – manchmal sogar traurig, während die Refrains die Wände zu durchbrechen scheinen und eine Verbindung schaffen.“ Hoffentlich steckt keiner diese Weltneuheit Anders Fríden. Am Ende dreht er die IN-FLAMES-Formel der 2000er noch um und wird vollends größenwahnsinnig.

Bahnbrechend frisch klingen OUR MIRAGE nicht

Ironie außen vor: Bahnbrechend frisch ist das nicht, was OUR MIRAGE auf „Unseen Relations“ servieren. Der Fünfer bewegt sich stilistisch irgendwo zwischen Post-Hardcore und Metalcore – wobei das Tempo selten über den mittleren Bereich hinausgeht. Die Songs werden vor allem in den Versen stark von atmosphärischen Keyboards und Post-metallischen Clean-Gitarren getragen, die Refrains „durchbrechen die Wände“ überwiegend mithilfe von aufgetürmten Gitarrenspuren und innbrünstigen Mitsingrefrains – also nicht so richtig.

Lyrisch, und untermalt durch die generell gedrückte Stimmung der wiederkehrenden Tonfolgen, geht es nicht allzu happy zu. Wobei OUR MIRAGE zwar über Ängste und Depressionen im Angesicht einer überfordernden und manchmal grausamen Gesellschaft singen, dabei aber immer sehr auf eine positive Botschaft achten.

Das ist ehrenwert, aus Kritikersicht aber leider nicht ausreichend, wenn es gleichzeitig die elf Songs des Albums nicht schaffen, einen wirklichen Spannungsbogen zu erzeugen. Unter jedem einzelnen Track liegt eine penetrante Keyboard-Spur, die alles, auch die sporadischen, Oli-Sykes-ähnlichen Screams von Timo Bonner zusammen mit den klimpernden Gitarren einfangen und gleichmachen. OUR MIRAGE können so weder kompositorisch noch mit ihrem Gesamtsound überraschen, geschweige denn überzeugen.

„Unseen Relations“ offenbar Luft nach oben

Fairerweise sei darauf hingewiesen, dass OUR MIRAGE erst seit drei Jahren existieren und auf ihrem schon zweiten Album vor diesem Hintergrund beeindruckend druckvoll und durchdacht klingen. Damit würde man allerdings unterstellen, dass „Unseen Relations“ eine bewusste Entscheidung und kein Produkt der noch nicht ganz abgeschlossenen Soundfindungsphase ist. Hoffen wir also, dass noch Raum für Anpassungen besteht.

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09.02.2020

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