Outcast vs. Moker - Split 2006

Review

Als „Brutal Deathcore“ wird uns das zu erwartende Hörerlebnis auf der vorliegenden Split-CD angepriesen, entpuppt sich dann aber bereits nach wenigen Minuten als stinknormaler Death Metal US-amerikanischer Prägung (Ecke Florida, ihr wisst schon). Für Brutal Death Metal klingt das, was uns die beiden belgischen Todesbleimaschinen OUTCAST und MOKER auf der 6-Song-Split anbieten, einfach nicht brutal und schnell genug, um diesem Genre zu entsprechen, und über das neue Trendwort „Core“ brauche ich wohl nix weiter zu sagen – einfach nur „Death Metal“ scheint nicht mehr zu reichen, um potentielle Hörer anzulocken.

Aber nun zur Musik: Es ist zwar kein Brutal Death Metal, den OUTCAST zelebrieren, dennoch wüten und holzen sie ordentlich los. Blastbeats, sägende Gitarrenriffs, ein amtlich grunzender und krächzender Fronter und gelegentliche Verschnaufpausen in gemäßigten Midtempo-Parts kennzeichnen die erste Runde des Split-Zweikampfs. Drei mal heftig gebolzter Ami-Death der späten Mittneunziger in fettem Soundgewand, lediglich die Snare klingt etwas blechern.

Nach diesen knapp neun Minuten betreten dann MOKER den Ring für Runde zwei. Ihr erster Song „Rip The Flesh“ wird durch das Plätschern von Regen und einem Intro-Solo am Bass eingeleitet. In Punkto Brutalität und Geschwindigkeit nehmen sie sich im Vergleich mit OUTCAST nix, nur dass MOKER etwas mehr Variation an den Tag legen. Blastbeats werden wohldosierter eingesetzt, Gitarre und Bass haben mehr Zeit, um solo zu agieren; insgesamt bewegen sich die Songs im Midtempo-Bereich, drücken aber immer wieder schön aufs Gas. Die Produktion ist zwar auch fett geworden, jedoch hört man an einigen Stellen leichte Übersteuerungen, bei denen die Drums im Hintergrund verschwinden.

Nach knapp 20 Minuten ist der Kampf vorbei, und endet unentschieden. Ich frage mich ein wenig nach dem Zweck der Split-CD. Nichts gegen eine Split-Veröffentlichung, denn die Songs machen durchaus neugierig auf die Bands, aber bei grad mal drei Songs pro Band wäre vielleicht eine Vinyl-Veröffentlichung (7″ oder 10″) angebrachter. Die Belgier hätten das Medium CD ruhig etwas besser ausnutzen, und jeweils noch 2-3 Songs mehr draufpacken können.

OUTCAST: http://outcast.deathmetal.be
MOKER: http://www.mokermetal.be

04.11.2006

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