Overcast - Reborn To Kill Again

Review

Wer bei „Reborn To Kill Again“ auf neues OVERCAST-Material hofft, wird eine herbe Enttäuschung erleben. Es handelt sich hierbei lediglich um elf neu eingespielte Songs aus der Zeit von 1991-1998, zwei bisher unveröffentlichte Songs und einen Bonustrack für uns Europäer. Kein Grund zur Trauer, denn trotzdem bekommt man ein Stück Geschichte nach Hause transportiert.

Geschichte insofern, da man es hier mit einer Metalcore- Band zu tun hat, die vor dem großen Boom aktiv war. Mit Boom meine ich den Samen, den KILLSWITCH ENGAGE damals säten und dessen Pflanze heute sehr viele saure Früchte trägt und nur sehr wenige Leckere. Doch KILLSWITCH ENGAGE sind noch in weiterer Hinsicht wichtig für diese Rezension, denn mit Mike D’Antonio (Bass) hatte man ein aktives Mitglied der Band an Bord und Pete Cortese (Gitarre) war auch kurzzeitig mit von der KILLSWITCH-Partie. Doch noch bin ich nicht fertig mit Namedropping, denn auch Brian Fair (Vocals) darf sich zu den Prominenten der heutigen Szene zählen, immerhin ist seine Band SHADOWS FALL alles andere als unbekannt. Aber genug der Hintergründe, denn vielmehr interessiert ja die Musik.

Midtempo, Breakdowns und Einflüsse aus dem Hardcore und Metal, wären heutzutage keine Seltenheit mehr. In der Zeitspanne von 1991 bis 1998 dürfte man damit ziemlich allein dagestanden haben. So viel zur Geschichte, aus heutiger Sicht wären OVERCAST keineswegs besonders, würde die Band nicht einen gewissen Old-School Charme besitzen und noch etwas mehr auf Hardcore setzen als es heute üblich ist. Auch die Melodien und Riffs wurden nicht ganz so billig aus dem schwedischen Melodic-Death-Metal entliehen. All das macht die Band sehr sympathisch und hörenswert und wer SHADOWS FALL kennt, weiß wie Fronter Brian Fair andere Genre-Kollegen locker an die Wand shoutet.

OVERCAST haben eine Menge Songs im Gepäck, die einfach mitreißen, so dass der Hörer locker bei der Stange gehalten wird. Abwechslung ist kein Fremdwort und auch mal länger gezogene, entspannte Parts erhielten Einzug in die Klangwelt des damaligen Metalcore. Mit dem Titeltrack „Reborn To Kill Again“ ist auf der Platte sogar ein noch ein unveröffentlichter Song enthalten, der einen Großteil der Metalcore-Kombos von heute locker mit offenem Munde dastehen lassen sollte.

Genug gefaselt. Wer sich schon mit dem älteren Material von OVERCAST beschäftigt hat, kann sich nun auf alte Stücke in neuer, für meinen Geschmack besserer und druckvollerer Verpackung zulegen und wer nicht, naja der kann sich ein Stück Geschichte ins Haus holen, welches nicht nur historisch interessant, sondern auch durchaus gut hörbar ist. Einziges Problem ist vielleicht, dass es doch einige Bands gibt, die OVERCASTs Einflüsse genutzt haben und daraus etwas Besseres kreiert haben… ähm ja, KILLSWITCH ENGAGE. Trotzdem keine Fehlinvestition.

08.09.2008

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