Parachutes - The Working Horse

Review

Die Band PARACHUTES aus dem Saarland ist wirklich fleißig. Drei Alben in drei Jahren, dazu noch unzählige Live-Auftritte mit Bands wie RISE AGAINST oder UNDEROATH: Kein Wunder, dass „Arbeitstier“ eine adäquate Übersetzung des Albumtitels ist. Mit ihrem dritten Output „The Working Horse“ wollen sich PARACHUTES als Screamo-Szenegröße in Deutschland etablieren. Wie der Vorgänger erscheint auch „The Working Horse“ über das Indie-Label Redfield Records und so passt es nur zu gut, dass PARACHUTES ein rundum solides Screamo-Album ohne große Überraschungen abliefern.

Der Song „Thrones“ könnte stellvertretend für das gesamte Album stehen, sind hier doch alle musikalischen Elemente von PARACHUTES in wenigen Minuten konzentriert. Das Anfangsriff ist noch etwas ruhig, dann geht der Song in typischer Screamo-Manier nach vorne. Im Refrain gibt’s Klargesang, später einen Part mit langsamerem Tempo und melancholischen Melodien. Der Song geht gut ab ohne irgendwie besonders zu sein.

In der Manier geht es in etwa weiter. Das Schema „Melodie-Gerödel-Melodie-Breakdown“ wird nur selten durchbrochen, auch wenn die fünf Fallschirme ab und zu rockig zu Werke gehen („Rough Tracks For Roughnecks“, „How Are You Feeling, Jimmy? Like A Mean Motherfucker, Sir!“). Der einprägsamste Song ist „The Watchers Report“ mit einem fast schon kitschigen Refrain. Darin geht es, den verspielten Melodien zum Trotz, um jemanden, der Amok läuft. Das finde ich etwas problematisch. Durch die Rebellionsphrasen und die Ich-Perspektive im Refrain („So here I am / Nobody can stop me / I’m feeling strong / I’m feeling free“) könnte man sich beim unbedarften Anhören ohne weiteres mit dem Song identifizieren. Die Perspektive der Opfer fehlt und so wirkt das Lied ziemlich unreflektiert. Von der heiklen Thematik mal abgesehen: Das coole Riff am Anfang von „The Watchers Report“ zeigt, dass PARACHUTES durchaus Potential und ein Händchen für Melodien haben, die im Screamo-Allerlei aber häufig untergehen.

Wie schon auf dem Debütalbum wirken viele Stellen in den Songs austauschbar und auch dramaturgisch gestaltet sich das Ganze wenig spannend. Die Energie und die Härte, die Kollege Endres auf „Vultures“ noch lobte, kommen auf „The Working Horse“ nur selten zum Vorschein. Fans des Vorgängeralbums oder Freunde von UNDEROATH könnte das Material aber trotzdem gefallen.

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19.09.2009

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