
Das Montrealer Quartett PHOBOCOSM schließt ein Kapitel seiner Bandgeschichte und kündigt für die Zukunft Neuerungen mit anderem Tuning an. Während wir gespannt warten, gibt es mit „Gateway” aber erst einmal den zweiten Teil der letzten Recording-Session, die bereits 2023 mit „Foreordained” veröffentlicht wurde.
Der düstere Vorgänger war bei aller Urgewalt etwas zäher, mehr Death Doom, mehr Sphäre, mehr schleichende Dunkelheit. Mit „Gateway” geben PHOBOCOSM jetzt noch einmal alles und vereinen die Quintessenz der Band in einem rasenden, unbändigen Album, das alles Dagewesene übertrifft und in seiner Dichte den perfekten Hörgenuss für Fans von apokalyptischem Death Metal heraufbeschwört.
Apokalyptischer Death Metal par excellence.
Der inhaltliche Kontext könnte zur Musik kaum perfekter passen. Das bereits auf der letzten Platte angeschnittene Terrain bildet weiterhin das Zentrum der philosophischen Expertise. Die menschliche Besessenheit, das Leben auf unnatürliche Weise zu verlängern, ist sicherlich kein lyrisches Neuland, für „Gateway” jedoch der perfekte Nährboden.
„Gateway” ist eine sehr direkte Scheibe, die ohne Firlefanz direkt zum Punkt kommt. Bereits mit dem erdrückenden Opener „Deathless” beschwören die Kanadier eine brutale Death-Metal-Apokalypse herauf. Der Sound ist unfassbar gut, die Vocals sind einnehmend bösartig und guttural tief. Mit „Unbound” geht es dann noch einen Zacken schärfer zur Sache und PHOBOCOSM entfesseln das ultimative Death Metal-Manifest. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum gibt es deutlich weniger Death Doom-Elemente. Das Riffing ist weniger dissonant, dafür umso brutaler und direkter.
Die insgesamt nur vier vollständigen Tracks werden von drei spannden gestalteten Zwischenstücken („Corrdiors“) getragen und verleihen dem Album den perfekten Schliff, um das Werk als Ganzes erleben zu können. Bei einer Songlänge zwischen 6 und 9 Minuten ist die Vielschichtigkeit bei aller Brutalität beachtlich. Vor allem der letzte Track „Beyond The Threshold Of Flesh“ zeigt, wie fesselnd gut gespielter Death Metal heutzutage klingen kann, ohne dabei auch nur im Ansatz ausgewhimpt zu sein. So klingt die perfekte Synnergie aus großartiger Saitenarbeit, tightem Drumming und unbändigen Vocals.
„Gateway” – düstere Pilgerfahrt in die Leere.
Mit „Gateway” PHOBOCOSM wirklich alles richtig gemacht: Das Album vereint meisterlich alle Trademarks der Band, ohne in Richtung Moderne zu schielen. Die Produktion ist dem Gesamtwerk angemessen: Sie ist sauber, organisch, roh, aber nicht räudig, und verleiht der Scheibe den perfekten Anstrich. Auch nach dem x-ten Durchlauf verliert „Gateway” nichts von seiner Brachialität und Überzeugungskraft. Fans von überragendem Death Metal der Marke DEAD CONGREGATION, alten IMMOLATION oder alten MORBID ANGEL kommen an dieser Scheibe nicht vorbei.

Phobocosm - Gateway
Oliver Schreyer


















„Close to a World below“ meets „The Destroyers of all“ mit ner Brise „The Scythe of cosmic chaos“. Auch mit den „Interludes“ smart gemacht, weils die einzelnen Stücke nicht teilt, sondern sinnvoll verbindet und in der gleichen Stimmung bleibt. In der richtigen Atmosphäre und Stimmung genossen, kann man da schon die 10 zücken. Dafür reichts bei mir nicht ganz. Von Morbid Angel bin ich hier im übrigen ganz weit weg. Aber für diejenigen gab’s ja heuer mit Perdition Temple und Malefic Throne auch zwei Morbid Angelcorpse Coveralben 😂