Proke - Feldberg

Review

Wenn Musikstudenten sich darauf einigen eine Band zu gründen, kommt meistens irgendein verwegen frickelndes Prog-Projekt dabei raus. Bei PROKE ist die Sache etwas anders: Zwar versteht das Trio seine Musik auch primär als Progressive Metal, aber mit Bands wie DREAM THEATER, SYMPHONY X oder auch MESHUGGAH hat „Feldberg“ ganz und gar nichts zu tun. Stattdessen gibt es jede Menge keyboardloses Midtempogeriffe mit tiefgestimmten Instrumenten und einem Sänger, der auch so mancher Death-Metal-Band gut stehen würde.

Dennoch kann man das Attribut „Progressive“ ein wenig nachvollziehen. Das anarchische in der Musik von PROKE ist die Art, in der Riffs zu größeren Konstrukten zusammengebreakt werden und sich somit selbst in Refrains melodische Arpeggios mit bassigem Gerumpel abwechseln können. Das macht die Sache zwar sehr unterhaltsam, verhindert aber ein wenig, dass sich die einzelnen Songs tatsächlich als geschlossene Sinneinheiten absetzen können. Ab und zu hat man das Gefühl, dass man die Riffpassagen kreuz und quer durch die Nummern hätte austauschen können, und trotzdem eine ähnlich hochwertige Platte rausgekommen wäre.
Denn hochwertig ist sie auf jeden Fall. Nicht nur, dass man dem Dreier seine Kenntnisse der Musiklehre jederzeit anhört, auch treten die Songs mitunter richtig Arsch und laufen gerade in den tiefkehligen Passagen zu Hochform auf. Highlights sind daher Songs wie der Titeltrack oder „April 1st“, die weniger auf Melodien, sondern eher auf Rhythmen setzen. Die Abmischung ist dabei nicht nur für eine Eigenproduktion großartig und unterstützt die Musik vorbildlich.

Somit ist PROKE definitiv ein Projekt für die Zukunft. Unter „Progressive Metal“ versteh ich zwar etwas anderes, aber gut Laune macht „Feldberg“ dennoch. Gearbeitet werden muss lediglich noch am Sinnzusammenhang der einzelnen Songs, sowie den mitunter eingestreuten Uptempoparts, die noch nicht wirklich zünden wollen. Dann hätte ich aber auch nichts dagegen, die Band mal auf Albumlänge zu hören.

02.08.2009

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