Qrixkuor - The Womb Of The World

Review

Soundcheck November 2025# 9

Mit ihren letzten beiden Werken, „Poison Palinopsia” und „Zoetrope”, haben QRIXKUOR uns das Fürchten gelehrt. In diesem Genre gibt es kaum Material, das diese Veröffentlichungen an Düsternis und Bösartigkeit übertrifft. Mit Womb of the World geht das britische Projekt in die nächste Runde und hat kaum etwas von seiner Urgewalt eingebüßt. Das Grundkonzept hat sich nicht verändert, und die Arbeiten von Greg Chandler, der erneut für Aufnahmen, Mix und Mastering zuständig war, sowie die künstlerische Artwork-Umsetzung von Santiago Caruso sind grandios.

QRIXKUOR 2.0 –so sprachen die stillen Sterne

„The Womb Of The World” besteht nur noch aus vier Teilen, die sich allesamt zwischen acht und siebzehn Minuten bewegen. Trotz der im Vergleich zu den Vorgängern überschaubareren Länge wird der Konsum nur unwesentlich erleichtert. Das durchweg visionäre Konzept fühlt sich auch im Jahr 2025 unglaublich intensiv an und sorgt für ein Erlebnis, das Hörer:innen mit in klaustrophobische und beängstigende Sphären nimmt.

Im Gegensatz zu den Vorgängeralben hat sich der symphonische Anteil nicht unbedingt erhöht, er ist jedoch viel vordergründiger und wirkt bombastischer, cineastischer und auch ein wenig operesker als zuvor. Dadurch verändert sich das komplette Hörerlebnis. Während QRIXKUOR bisher mit einer eigenwilligen Mischung aus Death-, Black- und Doom-Metal mit viel Spielraum für Dissonanzen und Riffs wie Messer sorgten, bietet „The Womb Of The World” einen weitaus epischeren Ansatz, der viele andere, neue Nuancen zum Vorschein bringt.

Die Musik als kommerzieller oder hitverdächtiger zu bezeichnen, ist keineswegs angebracht, denn dafür ist das Gesamtwerk einfach zu extrem und zu komplex. Die Kälte der Vorgänger wird jedoch durch die eindringlichen Keys, Chöre und klassischen Gesänge nicht mehr erreicht. Durch die Nähe zu moderneren Death-Black-Bands bewegt sich das Album in Richtung Mainstream. Dies wird besonders deutlich beim opulenten Opener „So Spoke The Silent Stars”, der stark an die Epik von Bands wie EMPEROR oder BEHEMOTH in ihrer besten Phase erinnert.

„The Womb Of The World” – infernalischer Soundtrack für eine Welt am Abgrund.

QRIXKUOR schütten im Verlauf des Albums eine monströse auditive Reizüberflutung aus. Das macht es anfangs schwierig, die einzelnen Tracks zu verinnerlichen. Bei andauerndem Konsum legt sich das Inferno nur unwesentlich, aber es gibt stetig neue Nuancen und Details preis, die das Hörerlebnis auch nach ausgiebigem Konsum auf höchster Stufe erhalten.

„The Womb of the World“ ist für die Band der nächste logische Schritt und zeigt eindeutig, dass sie das nächste Level erreicht haben. Auch wenn das Album nicht die Tiefe und unerschütterliche Bösartigkeit von „Poison Palinopsia” erreicht, ist es ohne Frage ein gelungener Trip in den Abgrund. Wer Anspieltipps braucht, sollte unbedingt in das vielschichtige „Slithering Serendipity” reinhören.

06.11.2025

- perfection is the end of everything -

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