Rapture (DE) - Epic Fails In Doom Minor

„Epic Fails In Doom Minor“ – diesen Titel muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Dafür müsste es eigentlich einen Bonuspunkt geben … wenn die dazugehörige Band, RAPTURE, diesen denn nötig hätte.

Haben sie aber nicht, denn die Münchener machen auf ihrem zweiten Album in (mehr oder weniger) voller Spiellänge nicht wirklich was verkehrt. Gezockt wird Death Metal, der mit dem Herzen in der alten Schule verwurzelt ist und deutlich thrashigen Einschlag mitbringt, immer heavy ist und mit der Faust voran in die Fresse rennt, dabei aber auch immer eingängig und nie lahmarschig ist – so in etwa darf man sich vorstellen, was den Hörer da erwartet; als Vergleichsgrößen seien frühe OBITUARY, frühe DEATH und ein bisschen New Yorker Todesblei genannt, das Ganze wie gesagt immer mit leichten Thrash-Anklängen und mit einer guten Portion grooviger Heaviness. Ganz neu ist das sicherlich nicht und es ist auch nichts wahnsinnig Besonderes, aber es ist ein durchgehend solides und überwiegend spaßiges Album, dass durch die Spoken-Words-Intros und -Outros auch noch zu einer sehr runden Sache gemacht wird. (Diese Passagen leiten einige der Texte ein, die sich alle auf humorvolle, aber dadurch nicht weniger kritische Weise mit einigen Eigenheiten des Menschen auseinandersetzen.)

Nein, „Epic Fails In Doom Minor“ ist kein Must-Have und kein Genreklassiker – dafür ist das, was RAPTURE machen, eben ein bisschen zu ausgelutscht. Aber es ist trotzdem ein Album, das ich allen Death-Metal-Fans ans Herz legen kann, die auch mal ohne Hochgeschwindigkeits-Geprügel und ohne Gefrickel bis zum Gehtnichtmehr auskommen, denn Spaß macht es trotz den genannten Kritikpunkten schon. Eine runde Sache zum Jahresende.