
Sollte der Fall eintreten, dass LAMB OF GOD bei ihrer nächsten Tour, vielleicht aufgrund der angespannten Lage in den USA, nicht ausreisen dürfen, haben wir mit RAVENED die Lösung: Die fünf Jungs aus Schweden könnten einfach einen Großteil der Tracks ihren neuen Albums “From The Depths” runterzocken und es würde vermutlich keinem im Moshpit auffallen, dass hier nicht Randy Blythe und seine Truppe, sondern ein paar schwedische Jungspunde Anfang 20 die Bühne rocken.
“From The Depths” – LAMB OF GOD, PANTERA oder doch RAVENED?
Das Schöne ist: Songwriter Olle Liljegren und seine Jungs machen kein Geheimnis daraus, dass auf “From The Depths” Vorbildern wie LAMB OF GOD, PANTERA und selten auch BLOODBATH gehuldigt wird. Tracks wie “We´ll Rise“ oder “False Conjuction“ schaffen es tatsächlich, den Groove der Vorbilder in knackige Songs zu packen. Southern Riffs, stampfende Drums und lässige Soli machen immer dann Spaß, wenn man die Schwermütigkeit ablegt und ganz viel Anselmo-Attitüde einfließen lässt – sprich, den Mittelfinger im Soundgewand. Warum es zwischendurch ein sieben Minuten langes “Denial“ sein muss, bleibt im Gesamtbild fraglich; es scheint, als wollten RAVENED mit aller Gewalt ein wenig Tiefe in die Sache bringen. Zum Glück nur ein einmaliger Ausflug, ab “Stridsluggan“ gibt es bis kurz vor Schluss wieder voll auf die Zwölf, bevor mit dem Rausschmeißer “From The Depths” nochmal auf die Bremse getreten wird, was Tempo und Stimmung angeht.
Ein Auf und Ab der Gefühle
Langlebigkeit kann man “From the Depths“ definitiv nicht attestieren, dafür bleibt das Songwrtiting stellenweise viel zu simpel. Spaß machen RAVENDED aber allemal – vor allem dann, wenn sich die Band auf die Stärken im Sound fokussiert und ganz bewusst nach ihren Vorbildern klingt. Bedenkt man, dass die Herren alle zwischen 19 und 24 Jahre jung sind, bleibt noch viel Zeit für Entwicklung. Unterm Strich: Wer etwas für thrashigen, Southern-angehauchten Modern Metal übrig hat, sollte reinhören.
Text: Fabian Just
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