Remasculate - Perversemonger

Genau so muss sich Death/Grind für mich anhören: fett produziert, abwechslungsreich und Songs, die nicht länger als zwei Minuten dauern. Dazu eine kleine Prise schrägen Humors und die Sache ist geritzt.
Verantwortlich für meine neu entdeckte Grindsympathie sind REMASCULATE aus Schweden, welche die oben genannten Anforderungen vortrefflich erfüllen.

Gegründet wurde die Band 2004 und dient als Spielwiese bekannterer Musiker wie Ludvig Engellau (ex-DEMONICAL) und Marcus Jonsson (u.a. INSISION). Nach einem Demo (“Til The Stench Do Us Part“), dem Debütalbum “Blend In And Juice Them“ und einigen Konzerten mit Szenegrößen wie DISMEMBER und GRAVE, steht jetzt also das Zweitwerk in den Läden. Von den Aufnahmen bis zur Veröffentlichung ist zwar ein ganzes Jahr verstrichen, doch das Warten hat sich gelohnt.

Man hört der Band ihre Spielfreude förmlich an. Auf höchstem Energie-und Aggressionslevel knallen sie einem Hassbrocken wie “This Is Sour Music“ oder “Lady Die“ (man beachte den feinfühligen Wortwitz!) um die Ohren und verwursten dabei alles was hart und heftig ist und Spaß macht, in ihren äußerst kurzen Songs.
Soweit, so gut. Prügelknaben gibt es aber wie Sand am Meer, doch REMASCULATE heben sich von der Masse ab. Hin und wieder verlassen sie den Pfad der Überschallgewalt und setzen mit kleinen Crusteinlagen (“Silverfish And Chips“) oder rockigen Tönen Akzente. “Well Hung Over“ beispielsweise hat den fetten Todesgroove gepachtet, “Boogie Man“ rockt schweinemäßig und erinnert entfernt an ENTOMBED.

In dieser Form könnte es REMASCULATE auch ohne werbewirksames Namedropping durchaus gelingen, zahlreiche Freunde des Genres als Fans zu rekrutieren.

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