Root - The Temple In The Underworld

Review

1992 erschien ursprünglich das dritte, legändere ROOT-Album „The Temple Of The Underworld“, welches nun ebenfalls neu aufgelegt wurde. Mit diesem setzte damals ein erster musikalischer Wandel bei den Tschechen ein. Waren die ersten beiden Werke noch recht ursprünglicher, teils primitiver Achtziger Jahre Black Metal, so wandelte sich der Sound nun zwar nicht gänzlich weg von den eigenen schwarzmetallischen Wurzeln, aber doch mehr in Richtung Dark Metal. Mit diesem dritten, musikalisch womöglich sogar einflussreichsten Werk konnten sich ROOT vollends im internationalen Underground etablieren.

Die Stücke waren nun deutlich besser strukturiert, abwechslungsreicher, mystischer, epischer, theatralischer, zugänglicher, melodischer, stärker. Waren schon BATHORY-Einflüsse auf den ersten beiden Werken vertreten, so sind diese noch immer präsent, wenngleich auf „The Temple Of The Underworld“ dann eher die epischen Wikinger-Platten als Vergleiche herhalten müssen. Und trotzdem ist dieses dritte Album vertonte Bösartigkeit durch und durch, gibt es zuhauf raue, stockfinstere Stellen, ist die Atmosphäre dunkel und beklemmend. Manche Parts erinnern dabei an die alten THERION, wenngleich ich kaum annehme, dass ROOT von diesen beeinflusst wurden, vielmehr dürften sich die musikalischen Wurzeln überschneiden. Die monumentale, majestätische Musik gestalte sich nun im Vergleich zu früher schon fast progressiv, eine Mischung aus mystischem Black, Doom, Thrash, Heavy und Dark Metal. So gibt es düstere Chöre in „Casilda’s Song“, Zwischenspiele wie „The Solitude“, welches ein wenig abgefahren spacig klingt, oder den ohne instrumentale Unterstützung hergetragenen mystischen Männerchor bei „Voices From…“, ebenso wie der folkloristische Anfang von „The Old Ones“ oder die akustische, dunkle Ballade „My Name“. Das Tempo ist zumeist getragen bis mittelschnell, Geschwindigkeitsausbrüche sind selten gesät.

Zusätzlich gibt es auf diesem Re-Release noch drei Bonussongs, hierbei handelt es sich um eine Live-Aufnahme sowie zwei überarbeitete Stücke. Kultstatus hin oder her, „The Temple In The Underworld“ ist einfach ein verdammt gutes Stück dunkelmetallischer Musik, welches gleichzeitig auch noch Geschichte geschrieben hat.

14.09.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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