Skull Collector - Depravity Indulged Through Fresh Corporal Parts

Review

Mannomann, also mich wundert es immer wieder, was die Herren von Shiver Records bzw. Rotten to the Core so ausgraben und in ihren Katalog nehmen. Da geben sich Top-Bands und absoluter Schrott die Klinke in die Hand.

Die US-Todesbleier von SKULL COLLECTOR gehören zu letzterem. Zu dem Cover sag ich lieber nix, für die einen ist es halbgarer, lächerlicher Kinderkram, für die anderen wahrscheinlich der nächste Picasso. Bei der Musik wird es allerdings kaum besser. Brutaler Death Metal steht auf der Tagesordnung, der bei allem Respekt genauso infantil wie die Zeichenkünste des Covermalers rüberkommt. Stumpf-stupides Geholze und Gegrunze, ohne jegliche erkennbare Spur von Variation oder kompositorischem Anspruch.

Um eine – wie die Musik überflüssige – Analogie in diese Rezension zu bringen: Manche Reifen fahren 10 000 Kilometer, aber SKULL COLLECTORs Album ist einfach nur ein unspektakulärer Burnout von einer guten halben Stunde. Hier passiert einfach gar nix, als Dauergewichse auf den Saiten und Fellen der Drumkiste. Säg‘ säg‘, klopf klopf. Ich habe gerade auf der Bandeigenen Website gelesen, dass sie ihren neuen Gitarristen (der erst drei Jahre Gitarre spielt) intensiv anlernen mußten. Meine Fresse – haben sie dem Jungen die Hände amputiert? Solche „Riffs“ würde ich vermutlich sogar hinkriegen, in dem ich’s einfach wie Schauspieler oder Schlagermusiker mache: einfach nur die Hände über den Saiten schütteln, irgendeine werde ich mit dem Plektrum schon treffen.

Keine Ahnung, was die Amis sich mit dieser Gurke beweisen wollen, diesen Krempel würden Bands wie MORTICIAN & Co. vermutlich nicht mal im Sondermüll entsorgen. Das hier ist nicht brutal – das hier ist einfach nur lästiger Ohrenschmalz, ein übelriechender Dauerrülps im Brutalgewand, der durch den schlammigen Sound alles andere als brutal wirkt. „Wir können Krach mit Instrumenten machen, wir sind brutal!!!“ Hellyeah, Motherfuckers!

Es wird schon ein paar Grenzdebile geben, die sich auch für SKULL COLLECTOR begeistern können, bitteschön. Von denen kommen dann auch die üblichen Kommentare, wie z.B.: „Hey du Vollspast, du hast doch keine Ahnung von der Materie… sowas ist eben nur was für Puristen!“ Meinetwegen, ’sollen sie doch Kuchen essen‘, die Puristenkommunisten. Ich brauch‘ diesen Scheiß nicht, und jeder andere, der auch nur ansatzweise auf Qualität in der Musik setzt, auch nicht.
Was mich bei Platten wie diesen immer derbst ankotzt, ist die Geldverschwendung: Da gibt es offensichtlich ein Label, was sich einen Release mit internationaler Distro leisten kann, und dann schmeißen sie es für so einen Mist zum Fenster raus. Dabei sprudelt der Underground vor wirklich guten Bands, die es auch ehrlich verdient hätten.

22.07.2007

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