Sludge - Lava

Review

Mit “Lava“ veröffentlichen die Schweizer SLUDGE ihr bereits viertes Album. Die Band um SAMAEL Klampfer Makro widmet sich dabei einer Mischung aus Death Metal, Doom und, besonders gesanglich, einem Schuss Moderne.

Einen passenderen Titel als “Lava“ hätte die Band dabei kaum finden können, denn wenngleich die Stücke an sich keineswegs langsam sind, so wirkt das Album insgesamt doch sehr zäh, zermalmend, sperrig und gefährlich. Grundsätzlich könnte man frühe CELTIC FROST (ein wenig) und Schwedendeath der Marke ENTOMBED (sehr stark) als Haupteinflüsse nennen. Doch damit geben sich die Schweizer mit ukrainischem Basser nicht zufrieden. In Songs wie “Idi Na Hui“ zeigt man sich sehr von Punk und Rock’n’Roll inspiriert, der Opener hingegen klingt auf Grund der Samples leicht industrialisiert, die Songs untereinander werden zudem öfter von maschinell anmutenden Soundfetzen verbunden. In seiner Gesamtheit ist “Lava“ also ein ziemlicher Brocken, der aber dennoch, warum auch immer, gut ins Ohr geht, nichtzuletzt durch die wahnsinnig fette Produktion, die dafür sorgt, dass man auch jedes noch so kleine Detail wahrnehmen kann.

Größter Kritikpunkt ist meiner Meinung nach der Gesang, da dieser zu großen Teil in Melodic-Death-Metal-Art-und-Weise hinaus geschrieen, fast schon gebellt wird. Und auch wenn der Gesang von Odin durchaus kräftig und aggressiv ist, so kann der Gute dennoch nicht mit der instrumentalen Abwechslung des Albums mithalten, im Gegenteil, im Laufe der Zeit geht er mir doch ein wenig auf die Nüsse und nimmt mir die Lust am Hören.

Dennoch ist SLUDGE hier ein interessantes Album gelungen, welches trotz der verschiedenen Stileinflüsse homogen und schlüssig wirkt. Wenngleich der Anspruch aus dem Infozettel (“… never heard before“) für meine Geschmack ein wenig zu hoch gegriffen ist, so können Freunde des experimentellen Death Metals durchaus mal ein Ohr riskieren. In Ordnung.