Sodom - Partisan (EP)

Review

Seitdem Tom Angelripper SODOM generalüberholt hat, lechzen Fans nach neuem Material der Ruhrpott-Thrash-Urgesteine. Insbesondere die Rückkehr von Kult-Gitarrist Frank Blackfire schürte Hoffnungen auf eine Rückbesinnung zu den musikalischen Anfängen der Band. Damit ihre neuen Anhänger während der Wartezeit auf die nächste vollwertige Platte nicht verhungern, gibt die Band mit der „Partisan“-EP einen ersten Ausblick auf das, was da kommen wird.

SODOM gehen zurück zu den Wurzeln

Los geht’s mit dem Titelsong. Der liefert gewohnte SODOM-Kost ohne großen Schnickschnack. Tom Angelripper keift so fies wie eh und je, der Gitarrensound dürfte auch den dicksten Baum zersägen und Schlagzeuger Husky erinnert mit seinen Breaks ein wenig an alte Chris-Witchhunter-Tage. Das Riffing wiederum kommt überraschend melodisch daher. Insbesondere im Refrain sind die Gitarren extrem eingängig. Dazu gesellt sich ein melancholisch-düsterer Zwischenteil, wodurch „Partisan“ ein ungemein dynamisches Stück wird.

„Conflagration“ wiederum geht an zweiter Stelle eher in die Old-School-Richtung, die die neue Besetzung vermuten ließ. Ein fieser, punkiger Thrasher, der an die Zeiten von „Obsessed By Cruelty“ erinnert. In „Conflagration“ treten SODOM das Gaspedal durch, bevor der stampfende Mittelteil für eine kurze Verschnaufpause sorgt. Absolut solide Thrash-Handarbeit.

Der „Partisan“ ist roh und ungehobelt

Eine Liveversion von „Tired And Red“ komplettiert die EP. Aufgenommen wurde der Song beim diesjährigen Rock Hard Festival, wo SODOM ihren ersten Auftritt in der aktuellen Besetzung hatten. Während der Sound ehrlich und ungeschliffen ist, liefert die Band hier eine energiegeladene Performance ab, die Lust auf die nächsten Shows macht.

Für die Produktion der EP zeichnet sich Cornelius „Corny“ Rambadt verantworlich. Der hat der Band einen grobschlächtigen Sound gezimmert. Insbesondere das Schlagzeug klingt für heutige Verhältnisse ungewohnt natürlich. Eine willkommene Abwechslung zum sonst so üblichen Trigger-Wahnsinn.

Was SODOM auf „Partisan“ abliefern, ist sicherlich alles andere als weltbewegend. Trotzdem geben die beiden neuen Songs einen guten Ausblick darauf, was Fans in Zukunft von der zum Quartett herangewachsenen Band erwarten können: Weniger verkopftes Songwriting – falls man davon jemals sprechen konnte – und dafür mehr Old-School-Spirit als zuletzt.

18.11.2018

"Irgendeiner wartet immer."

Exit mobile version