Sothis - De Oppresso Liber

Review

Die Amerikaner von SOTHIS werden vielerorts als die neuen DIMMU BORGIR des Westens bezeichnet, und das ist zumindest stilistisch und klangtechnisch nicht unbedingt falsch. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass “De Oppresso Liber“ ein maximal lauwarmes Plagiat der Kultscheibe des symphonischen Black Metal “Enthrone Darkness Triumphant“ darstellt. Das Ganze hat keineswegs den Anspruch, irgendwo im Underground herumzudümpeln, was bereits mit der Produktion, für die Andy LaRocque (KING DIAMOND) zuständig war, deutlich werden sollte. Man versucht offensichtlich besonders auch über die Grenzen des Black Metal hinaus Zuspruch zu finden, denn oberflächlich erscheint “De Oppresso Liber“ durchaus bombastisch, melodisch und eingängig, doch der Tiefgang bleibt auf der Strecke.

Wie viel zu oft schon erlebt, frönen SOTHIS eher simpel und geradlinig gestrickten Seicht-Black-Metal-Arrangements, anstatt sich intelligenten und vielseitigen Kompositionen zu widmen. Die teilweise kitschig anmutenden, für Black Metal-Verhältnisse manchmal beinahe schleimig wirkenden, stets dominanten Keyboardteppiche stehen viel zu starr im Vordergrund, wobei diese teilweise sogar der treibenden Instrumentalkraft des Songs entgegen wirken. Die Produktion ist zwar ansprechend klar und äußerst ausbalanciert, dafür allerdings alles andere als atmosphärisch, sodass “De Oppresso Liber“ auch dahingehend nicht wirklich punkten kann. Statt Kälte und Tod mittels musikalischer Noten zu verarbeiten, scheinen die Amerikaner mehr Wert auf optisches Image zu legen, wozu ich aber verdeutlichen möchte, dass die Promotionfotos schlichtweg albern daherkommen.

Dass die Jungs fähig sind, ihre Songs munter und fehlerfrei herunterzuspielen, möchte ich alleine angesichts der Banderfahrung nicht abstreiten. Zugleich sollte man im Hinblick darauf aber ebenso erwarten können, dass dieses erste Album einen langen Reifeprozess hinter sich hat, was ich in Bezug auf die Qualität dieser Platte allerdings nicht bestätigt sehe. Somit bleibt zwar ein solider Symphonic Black Metal-Brocken, dem jedoch noch Längen bis zu den stärksten Werken dieser Machart fehlen. Die Grundstruktur steht schon mal – der Rest ist dagegen noch stark verbesserungsbedürftig.

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01.10.2008

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