Stigma (ITA) - When Midnight Strikes

Mama! Diese Italiener, nicht nur dass sie uns 2006 den WM-Titel im eigenen Land geklaut haben, jetzt haben sie mir auch noch mächtig auf die Fresse gehauen. Kannst du bitte den Arzneischrank plündern und mich in den Armen wiegen, immerhin dachte ich, guter Melodic-Death-Metal könne nur aus Schweden stammen.

Nun ist mein Weltbild völlig durcheinander gebracht und mir fehlen auch noch die letzten Milchzähne. Vor allem, da STIGMA eindeutig offensiver musizieren als ihre Landsmänner Fußball spielen. Mit defensivem auf Taktik spielen hat “When Midnight Strikes“ mal so rein gar nichts zu tun. Offensiv und mit dem Ziel, dem Hörer mit Niveau die Zähne einzuschlagen und ihn dann mit einem deftigen Arschtritt schlicht aus der Tür zu befördern, gehen die Südeuropäer an die Sache ran.

Dabei setzt man, neben Einflüssen aus dem skandinavischen Melodic-Death-Metal, auf eine gehörige Portion Aggression und ein Schwindel erregendes Tempo. Immerhin bleibt noch die Zeit mal die technischeVersiertheit der Jungs auszuspielen, was den italienischen Fußballern bei der WM ja nur bedingt geglückt ist. Nie versteift man sich auf sinnloses auf die Fresse hauen, auch wenn mir jetzt – aufgrund des Tempos – immer noch der Kopf schwirrt.

Immerhin schlägt mein Magen keine Purzelbäume mehr, die blauen Flecken sind auch langsam wieder verheilt und die Feststellung, dass ich aus dem Alter der Milchzähne raus bin, beruhigt mich soweit. Trotzdem ein sehr geiles Debüt, was dem Hörer Italien wieder schmackhaft macht und kommt – ganz ehrlich – verziehen haben wir ihnen aufgrund der kulinarischen Genüsse sowieso schon.