Tacca Mills - Something Going Wrong

Review

Wann kann man etwas wirklich als Trend bezeichnen? Spätestens dann, wenn auch über die Alpenpässe nach Österreich durchgesickert ist, dass eine bestimmte Musikrichtung ganz groß angesagt ist, oder? Im Moment ist dies eindeutig der Metalcore und so verwundert es nicht, dass auf einmal auch bei unseren Nachbarn Combos auftauchen, die die Inhalte des Metal, des Hardcore und des Neo Thrash in einen Topf werfen. Dabei möchte ich TACCA MILLS gar keine Trendanbiederung unterstellen. Man kann jedoch nicht verleugnen, dass ihr Debüt „Something Going Wrong“ zur absolut passenden Zeit erscheint. Und genau diese riesengroße Konkurrenz dürfte den vier Österreichern zum Verhängnis werden. Mit ihrem Sound sprechen sie von PRO-PAIN über MACHINE HEAD bis hin zu METALLICA die komplette Fan-Palette an, sofern sich diese nicht an ein paar klar als New Metal zu definierenden Passagen stört. Wer sich nun aber auf simple Brutalo-Effektivität, durchdacht groovenden Modern Thrash oder schnelle Abrissbirnen freut, muss kompromissbereit sein. TACCA MILLS, die ihren Namen übrigens einer Stephen King-Geschichte entliehen haben, brezeln zwar hier und da ordentlich auf die Glocke (z.B. „Side Step“) und agieren mit ihren verschiedenen Einflüssen durchaus abwechslungsreich, aber dennoch ist diese halbe Stunde eine zwiespältige Angelegenheit. Neben den gut abgehenden Parts, verläuft auch viel im Sand (z.B. „From Hell“). Die Produktion ist für dieses normalerweise glatt polierte Genre erfreulich rau, wodurch die Gitarren aber leider einiges an Druck einbüßen. Diese Tatsache ist bei erhöhter Lautstärke noch zu verschmerzen, folgende Fakten aber nicht mehr: Nach starkem Beginn („Manipulation“, „Side Step“, „Traffic Jam“) bauen die Songs immer mehr ab. Genau wie Sänger Zinky, der durchgängig mit angezogener Handbremse shoutet. Gerade im Metalcore sind intensive Vocals Pflicht. Fazit: Es ist quasi wie immer. Jeder Trend spült neben einigen guten Acts auch viel Durchschnitt an die Oberfläche. TACCA MILLS gehören trotz eines Bassisten namens Harry Erectus leider dazu.

21.06.2004

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1 Kommentar zu Tacca Mills - Something Going Wrong

  1. darkmatter sagt:

    Abwertend über uns Österreicher brauchst du aber nicht schreiben, denn das ist nicht okay. Wenn dir die Band nicht gefallt (ich habe mit der Band nichts zu tun) ist das eine andere Sache.

    9/10