The Infernal Deceit - The True Harmful Black

Review

Melodischer, schwarzangehauchter Death Metal ist aktuell en vogue und in die Schlange der offiziellen DISSECTION-Erben reihen sich THE INFERNAL DECEIT mit ihrem zweiten Album „The True Harmful Black“ ein. Wenn die Platte unvermittelt mit „The Wilderness Of Pernicious Black“ loslegt, stellen sich die Haare im Genick auf, denn immerhin liegt eine eisige Atmosphäre auf den melodiösen Flächen, die starke Melancholie auslösen.

THE INFERNAL DECEIT: Ein dynamisches Duo

Noch besser wird es mit dem folgenden „The Great Seducer The Greatest Deceiver (Dethroned)“, das klassisch beginnt und sich anschließend im Mid-Tempo einpendelt, wobei die Geschwindigkeit im Chorus dann zugunsten einer Blast-Beat-Welle angezogen wird. Ansonsten bietet der Song erneut eine schöne Mischung aus tieferem Gekrächze, gutem, abwechslungsreichem Schlagwerk und einer breiten Gitarrenwand. Die Rezeption geht in die Richtung der amerikanischen Kollegen von STORMRULER, wobei hier auf die käsigen mittelalterlichen Intermezzi verzichtet wird. Spätestens bei „In Death I Am Eternal“ ist ohnehin Schluss mit melodischer Schönfärberei, denn die Arrangements sind deutlich bösartiger. Im letzten Drittel wartet ein großartiges Gitarrensolo, bei dem sogar in die Tapping-Kiste gegriffen wird.

„The True Harmful Black“ pendelt zwischen Kreativität und Diebeskunst

Die Titelliste soll an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden, denn immerhin haben sich die beiden Musiker aus NRW Mühe gegeben, sehr lange Songnamen zu kreieren. Das soll aber nicht die einzige Besonderheit an „The True Harmful Black“ bleiben. THE INFERNAL DECEIT bedienen sich zwar großzügig aus dem kreativen Fundus anderer Bands, bleiben dabei aber stets so subtil, dass die Platte in ihrer Gesamtheit abwechslungsreich genug ausgefallen ist, um den Test der Eigenständigkeit zu bestehen. Das Rad erfindet heutzutage niemand mehr neu. Gleichwohl können Reminiszenzen an andere Werke nicht geleugnet werden. Das fängt beim Bandlogo an, setzt sich beim Artwork fort und endet bei den immer wieder einsetzenden Akustikgitarren-Parts noch lange nicht.

„The True Harmful Black“ bereit auf jeden Fall eine vergnügliche dreiviertel Stunde für alle, die dem Death-, Black- und klassischen Heavy Metal zugewandt sind. Eine gemeinsame Tour mit THE SPIRIT würde wie die oft zitierten vier Buchstaben auf den Eimer passen. Wenn THE INFERNAL DECEIT das spielerische Niveau auch live halten können und noch mehr an ihrer eigenen musikalischen Identität arbeiten, könnte der nächste heiße Scheiß auf uns warten.

17.12.2025

Left Hand Path

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