The LoveCrave - Crisalide

Review

Die im Jahre 2004 in Italien gegründeten THE LOVECRAVE veröffentlichen dieser Tage ihre neue EP “Crisalide“ und präsentieren uns darauf ein leicht verdauliches Gebräu aus Gothic-Rock mit Pop-Einschlag. Bisher kann die Band rund um Sängerin Francesca Chiara auf zwei Platten und einige erfolgreiche Shows, wie dem Méra Luna oder dem WGT, zurückblicken. Die musikalische Ausrichtung und Herkunft lässt bei mir natürlich Assoziationen zu ihren Landsleuten von LACUNA COIL aufkommen, welche THE LOVECRAVE auch nicht ganz von der Hand weisen können. Elf Songs mit einer Gesamtspielzeit von über 50 Minuten bekommt der geneigte Hörer zum Preis einer EP – so sieht Value for Money aus! Nur stimmt auch die Qualität?

Der Opener “Thriller“, eine Cover-Version von Michael Jackson, kann man als richtungweisend für die ganze EP sehen, allerdings nicht nur im positiven Sinne. Simple Standard-Gitarrenriffs ohne große Tempowechsel treffen auf eine Menge Samples und poppigen Frauengesang. Dabei verbreitet sich eine lockere Atmosphäre, welche auf Dauer in Monotonie und Langeweile umschlägt. Die beiden nachfolgenden Remixes von “And Scream“ fressen sich da schon wesentlich besser in die Gehörgänge und animieren mit ihren rein elektronischen Elementen zum Mitwippen. Auch der Gesang fügt sich hier ausgezeichnet in die Songs ein, was bei den Unplugged-Versionen von “Little Suicide“, “Vampires“, “Can You Hear Me“ und “Nobody“ nicht der Fall ist. Diese sind durch ihren neuen, minimalistischen Anstrich eher nervend, da gerade hier der Gesang ausdruckslos und einfach unpassend wirkt. Vielleicht hätte man diese Songs als reine Instrumentals auf die EP packen sollen, aber so zwingen sie mich eher zum Drücken der Skip-Taste.
Als nächstes folgt “Vampires (The Light That We Are)“ in einer Live-Version, welche zeigt, dass die Jungs und das Mädel auch auf der Bühne sehr wohl funktionieren. Die Demo-Versionen von “Adrenalina (Erstversion von Can You Hear Me)“, “Falling Roses“ und “Fragile Wings (Erstversion von Vampires)“ bilden einen netten Abschluss der Platte und fangen nochmal ein, wofür THE LOVECRAVE stehen. Als Gimmick gibt es noch einen gut gemachten Videoclip zu “Thriller“ obendrauf.
Generell agieren THE LOVECRAVE sehr simpel und vorhersehbar. Die Musiker beherrschen ohne Frage ihre Instrumente und legen Wert auf eingängige Songstrukturen, allerdings bekommt man als Hörer nur Standard-Kost serviert und sucht vergeblich nach Überraschungen. Und genau das ist das Problem, warum “Crisalide“ nicht dauerhaft im Gedächtnis hängen bleiben wird. Leider fehlt THE LOVECRAVE das bestimmte Etwas, um sie von anderen Bands dieses Genres abzuheben.

“Crisalide“ ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gibt es schönen, leichtverdaulichen und atmosphärischen Gothic-Pop-Rock, andererseits gibt es aber auch nicht wenige Stücke, bei welchen Francescas Stimme der Atmosphäre einfach schadet oder welche einfach zu belanglos sind, um beim Hörer etwas zu bewirken. Produktionstechnisch und instrumental gibt es aber rein gar nichts auszusetzen und mit elf Songs plus Video zum EP-Preis bekommen Fans das, was sie wollen. Allen anderen empfehle ich die Platte vorher erstmal anzutesten.

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19.10.2010

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