Tombstalker - Black Crusades

Review

Aus dem fernen Kentucky flattert uns dieses Debut ins Haus und hinterlässt einen durchaus positiven Eindruck. Die seit acht Jahren aktiven TOMBSTALKER starten ihren schwarzen Kreuzzug nun auch im abendfüllenden Format. Und wieder einmal bewahrheitet es sich: Es ist meistens kein Fehler, sich mit dem Erstling ausreichend Zeit zu lassen. Der auf „Black Crusades“ kredenzte Death Metal wird immer wieder mit einer gehörigen Portion Thrash einerseits und mit coolen Melodien andererseits angereichert. Darauf lässt das ruhige akustische Intro noch nicht unbedingt schließen, doch schon mit „Chaos Undivided“ rödelt man gleich mal so richtig schön vom Leder. ENTOMBED-Jüngern dürfte das z.B. schon mal recht gut gefallen. Ist noch nicht erstklassig, macht aber durchaus Laune. Im folgenden „Blood Thirster“ greifen TOMBSTALKER dann eine coole Idee auf, die sie daraufhin auch im weiteren Verlauf der Scheibe immer wieder mal einfließen lassen. Sie bedienen sich einfach bei CARCASS zu „Necroticism“- bzw. „Heartwork“-Zeiten und scheinen dabei auch einen bisher verschollenen Bruder von Jeff Walker am Mikro zu haben. Starker Einfall, gut umgesetzt. Dazu passen auch die immer wieder vorkommenden grindigen Eruptionen wie beispielsweise in „Fate Weaver“, denn auch die könnten durchaus aus dem Fundus der britischen Pathologen stammen. Einen echten kleinen Hit hat man dann mit dem Titelstück verbrochen, denn „Black Crusades“ fräst sich einem schon recht schnell in die Ohrmuscheln. Hier geht es auch von den Melodien her in Richtung DESASTER, es wird eingängiger angeschwärzter Thrash zum Rübe schütteln zelebriert. Den „Soul Eater“ hingegen kann man fast schon dem Melodic Death (im ursprünglichen Sinn!) zuordnen, da jagt wirklich eine gute Hookline die nächste.

Raus aus dem Grab, rein in den Kreuzzug

Was bliebe dann zum Abschluss der Scheibe noch zu tun? Richtig, Stärken bündeln und den Kreuzzug zum Sieg führen. Das gelingt TOMBSTALKER mit „Chaos Enthroned“ zwar noch nicht auf höchstem Niveau, dennoch ziemlich eindrucksvoll. Hier spielt man nochmals richtig gut mit den angesprochenen Elementen, da passt die Mischung aus melodischen und bedrohlichen Elementen ganz einfach. Aber, und das soll an dieser Stelle auch nicht verschwiegen werden, hier zeigen sich dann auch noch zwei kleinere Schwachpunkte, an denen die Jungs arbeiten sollten. Die Übergänge zwischen den einzelnen Songparts sind manchmal noch etwas wirr, da könnte die ganze Mucke durchaus noch besser fließen. Außerdem neigen die Amerikaner manchmal dazu, gewisse Passagen zu oft zu wiederholen bzw. auszudehnen. Das bringt zwar die eine oder andere Minute mehr Spielzeit, wirkt aber durchaus verzichtbar.

Summa sumarum ist TOMBSTALKER mit „Black Crusades“ ein beachtliches Debut gelungen, das absolut Lust auf mehr macht. Noch schrammt man zwar ganz knapp an der Kaufempfehlung vorbei, aber schlecht investiert wäre die Kohle hier dennoch nicht. Die Jungs haben die Grabstätte verlassen und werden auf ihrem Kreuzzug ganz sicher so manch andere beizeiten erbarmungslos überrollen.

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03.08.2016

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