Trepalium - Damballa's Voodoo Doll

Review

Interessant, seltsam, gewöhnungsbedürftig, das sind Attribute, mit denen sich die Franzosen von TREPALIUM beschreiben lassen. Aber wie beschreibt man ihren Sound am besten? Vielleicht so: „Damballa’s Voodoo Doll“ klingt so wie der Jam von PANZERBALLET und DIABLO SWING ORCHESTRA mit typischen Death-Metal-Gebrüll. Das Ganze noch in die 30er Jahre versetzt und mit Voodoo-Thematik verziert, fertig ist das wohl merkwürdigste Groove-Metal-Album seit langem. Naja eigentlich ist es ja eine EP. Es handelt sich um die fünfte Veröffentlichung der Franzosen. Mit der Mischung sind sie immerhin seit 2001 unterwegs und zumindest in ihrem Lande damit sehr erfolgreich. Mit „Voodoo Moonshine“ wollen TREAPLIUM nun über die Landesgrenzen hinaus an Bekanntheit gewinnen.

Der Sound ist fett und die Riffs bratzen ordentlich aus den Boxen, so wie sich das für groovenden Metal gehört. Die swingenden und jazzigen Rhythmen regen zum Mitschnipsen an und passen erstaunlich gut zu den angethrashten Riffs. Allerdings verfliegt die Euphorie angesichts der eigenartigen Mischung schnell und übrig bleibt ein an sich stimmiger Mix, der jedoch unter dem Mangel an Abwechslung leidet. Swing, Jazz und Samples können eben nur oberflächlich für Unterhaltung sorgen, und hat man sich erstmal daran gewöhnt, stellt man fest, dass relativ unkreativ mit dem eigentlich interessanten Konzept umgegangen wurde. Die Einflüsse verkommen zum reinen Gimmick, anstatt clevere Symbiosen mit dem Metal zu bilden. Die Rhythmik ist so ziemlich das einzige, was die Stile irgendwie zusammenhält, und an der hat man sich nach zwei Songs sattgehört.

Aber die Verbindung der Stile war ja auch nicht das eigentliche Ziel der Band. Sie hätte „Damballa’s Voodoo Doll“ durchaus interessanter gemacht, aber die Platte überzeugt – für das, was sie sein will – auf jeden Fall. „[F]oot-tapping groove metal“ wird auf der Presseinfo versprochen, und in der Tat sorgt die Rhythmik dafür, dass die Songs mit fetten Grooves daherkommen, die mindestens mal tanzbar sind, bei denen man aber auch mal richtig ausrasten kann. Gerade bei „Possessed By The Nightlife“ geht’s richtig rund. Das Riffing ist ebenfalls interessant, vor allem bei „Moonshine Limbo“ und „Blowjob On The Rocks“ gehen die Gitarristen richtig ab. Es gibt sogar einen Gastauftritt von GOJIRAs Joseph Duplantier auf „Damballa’s Voodoo Doll“, ein ebenfalls gelungener Song.

Eine unterhaltsame Platte ist „Damballa’s Voodoo Doll“ also auf jeden Fall geworden. Wenn die Franzosen jetzt noch an der Abwechslung in ihrer musikalischen Konzeption arbeiten und in Zukunft vielleicht noch etwas wagemutiger werden, dann dürften die Zeichen für den internationalen Erfolg gar nicht mal schlecht stehen. Wer die Band vorher nicht kannte und Lust auf fett groovenden Metal hat, sollte die EP definitiv antesten.

25.02.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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