Triumphant - Herald the Unsung
Eckart Maronde
Die Österreicher TRIUMPHANT spielen Black Thrash Metal, und das äußert sich erst einmal ganz stilecht bei der Garderobe der Mitglieder: Leder, Spikes, abgeranzte Jeanskutten, schwarzgeränderte Augen oder wahlweise Sonnenbrillen – und nicht zu vergessen die nietenbesetzte Unterbuxe. Alles klar? Passend dazu präsentiert sich das Cover des Debütalbums „Herald The Unsung“ ebenfalls mit den richtigen Zutaten, die vom Sensenmann bis hin zum Bandlogo (nur echt mit den zwei umgedrehten Kreuzen) reichen.
Jetzt ist es aber so, dass TRIUMPHANT über die gelungene Optik hinaus ziemlich viel zu bieten haben. Ihr Plattenlabel Cyclone Empire hat ja gemeinhin ein glückliches Händchen für hochwertige Veröffentlichungen, und da macht „Herald The Unsung“ keine Ausnahme. Zunächst einmal: Die Platte macht unheimlich Spaß. Die Songs sind flink gerifft, kommen schnell auf den Punkt und werden vom Schlagzeuger gekonnt angetrieben. Coole Drumfills übrigens, nicht nur im Titeltrack. TRIUMPHANT zocken dabei nicht bloß Genrestandards, sondern haben ziemlich originelle Riffs auf Lager. Pluspunkt. Genauso wie der Gesang von Fronter Bekim Leatherdemon, der von rauhem Krächzen über höhnisches Lachen bis hin zu spitzen Metalscreams alle im Black Thrash relevanten Tonlagen drauf hat. Das alles natürlich schön verhallt.
Höhepunkte? Der Opener „Nachzehrer“ hat die exzentrischsten Screams auf dem Album, „Necromantic Force“ und „Herald The Unsung“ die flinksten Gitarrenriffs, „Devotion“ und der Titeltrack sind am stimmungsvollsten, und das abschließende „Triumphant“ hat die schönsten zweistimmigen Gitarren. Dazu ein unheilverkündendes Intro (mit Rabengekrächze) und ein passendes Interludium („Nightfall“), fertig ist ein rundes und rundum gelungenes Werk. Wer also gut auf Black Thrash kann, wird mit „Herald The Unsung“ bestens bedient und unterhalten – und den Namen TRUMPHANT sollte man sich am besten gleich mit einem rostigen Nagel in die Lederjacke einritzen.
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