Undead Creep - The Ever-Burning Torch

Review

In den Straßen und Gassen am Rande der Altstadt riecht es nach Meer in dieser warmen Sommernacht, nur noch wenige Menschen sind zu sehen. In einer Stadt, von der wir glauben, dass sich dort nächtens höchstens ganz klischeehaft die Mafia-Schergen gegenseitig abmurksen, wird doch tatsächlich auch schwer metallisch musiziert: UNDEAD CREEP haben sich im Sommer 2009 in der sizilianischen Hauptstadt Palermo zusammengetan und seitdem rund zwei Jahre lang an ihrem Debüt „The Ever-Burning Torch“ gewerkelt.

Der Albumtitel ist denn auch programmatisch gewählt: Die besagte Fackel wurde in den späten Achtziger-/frühen Neunzigerjahren in Schweden entzündet, und zwar von Bands wie ENTOMBED und DISMEMBER; UNDEAD CREEP haben sie von Stockholm nach Palermo getragen. Das zeigt sofort zu Anfang „Immolation For Reincarnation“ mit einer gespenstischen späten Bridge, die direkt von „Left Hand Path“ durch Raum und Zeit herübergeweht sein könnte. Sänger Sandro Casu gibt den Kärki-Petrov-Mischling recht überzeugend, die typische Sunlight-Atmosphäre ist in gutklassigen Nummern wie dem treibenden „Surrounded By Tombs“ oder dem mit schleppend-groovigen Passagen versehenen Brecher „Eternal Rest“ lebendig – UNDEAD CREEP kopieren ihre schwedischen Vorbilder also eins zu eins. Trotz vieler wirklich starker und nostalgischer Momente langweilt das Quartett mit fortschreitender Spieldauer leider auch mit Standard-Riffs und einigen wenig spektakulären Kompositionen.

Als Dreingabe zu den zehn regulären Stücken des Albums haben die Sizilianer übrigens noch ihr „Undead Creep“-Demo von 2009 auf den Silberling pressen lassen – und was soll man sagen: Mit noch etwas rauerer, fast höhlenartiger Produktion sind die vier Lieder plus Intro noch einen Tick dreckiger und überzeugender als das neueste Material.

Schwedentod-Anhängern wird „The Ever-Burning Torch“ aufgrund seiner detailgetreuen Nachahmung der großen Genre-Klassiker gut einlaufen, daran werden auch einige Längen nichts ändern. Aber eben dieses unverfrorene Abkupfern muss man UNDEAD CREEP ankreiden: Der „Left Hand Path“ ist mittlerweile so ausgetreten, dass man bald auf der anderen Seite wieder herauskommt – da braucht die Death-Metal-Welt selbst solche an sich gefälligen Veröffentlichungen wie die vorliegende nicht zwingend.

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21.07.2011

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