Unlearned - Pestilence From The West

Mit ”Pestilence From The West” legen UNLEARNED ihren zweiten Longplayer vor. Dessen Aufmachung ist wirklich ansprechend, das collagenartige, gesellschaftskritische Cover-Artwork weiß sofort zu gefallen. Hoffentlich kann die musikalische Darbietung der Jungs aus Kaiserslautern mich genauso überzeugen.

Die ersten instrumentalen Klänge verraten, dass sich UNLEARNED dem Grindcore mit deutlichen Punk-Einflüssen verschrieben haben, der zwar wenig spektakulät ist, den man sich aber zumindest anhören kann. Doch als der Gesang einsetzt, klappt mir die Kinnlade runter und ich weiß nicht, ob ich weinen oder vielleicht doch lachen soll. Ein krähenartiges Geräusch versucht sich immer wieder in die Musik einzubinden, macht aber weit mehr kaputt als es förderlich ist. Als dieses Gekrächze kurz darauf auch noch von Gebrüll unterbrochen wird, das an einen Hooligan nach zwei Kisten Bier erinnert, ist es um mich geschehen und ich kann das Gelächter nicht mehr unterdrücken. Das kann doch nicht ernst gemeint sein! Da sich diese zwei „Gesangsarten“ aber über die gesamte Länge des Albums die Klinke in die Hand geben, befürchte ich, dass das ganze gar nicht so humorvoll gemeint ist, wie ich es auffasse.

Also versuche ich, mich noch mal ernsthaft mit der Musik von UNLEARNED auseinanderzusetzen. Leider passiert aber auch instrumental nicht viel auf ”Pestilence From The West”. Das Schlagzeug ballert ein und den selben Drumbeat über das ganze Album hinweg durch, nicht einmal das Tempo wird variiert. Die Gitarrenriffs bestehen im Wesentlichen aus Akkordgeschrammel und sind ähnlich eintönig. So zieht das Album sehr schnell an einem vorbei, von gelegentlichen Erheiterungen durch die Vokalisten mal abgesehen. Zugute halten kann man UNLEARNED bestenfalls, dass sie ihr Ding konsequent bis zum letzten Takt der Platte durchziehen.