Vanmakt - Vredskapta Mörkersagor

Review

„Vanmakt“ bedeutet im Schwedischen soviel wie „Kraftlosigkeit“. Ironischerweise trifft diese Bedeutung zum Teil auch auf das Debütalbum der jungen Band zu, jedoch ist dies nicht auf ihre instrumentalen Fähigkeiten gemünzt sondern eher die Ideen, die sie damit umsetzen.

Die alle noch in ihren Mitzwanzigern befindlichen Musiker um Bandhäuptling, Sänger und Gitarrist Gorgoth agieren technisch top und absolut tight, soviel ist sicher. Ursprünglich waren VANMAKT nur ein Zweimann-Projekt, doch als die ersten Songideen sprudelten und das Demo eingespielt war, stellte sich die Frage, ob man nicht lieber doch noch ein paar Mitspieler ins Boot holt. Es fanden sich schnell die fähigen Leute, um Gorgoths Vision von satanischem Black Metal zu verwirklichen.

Um Vorbilder zu finden, muss man nicht lange suchen: Einflußgebend sind vor allem Bands wie DARK FUNERAL, DISSECTION, DIMMU BORGIR, NAGLFAR und für die Death-Metal-Elemente BLOODBATH und auch NILE. Es geht ganz klar in Richtung schnellen, modernen Black Metals mit technischem Anspruch, der mit einer guten Portion Death-Metal-Riffing bereichert wird. Nach einem kurzen Intro tritt die Band sofort das Gaspedal durch und nur selten wird das gnadenlose Geprügel unterbrochen. Die Midtempo-Parts dienen oft nur als Akzentuierung oder kurzes Zwischenspiel, ansonsten ist „Vredskapta Mörkersagor“ eine ziemlich hasserfüllte Hochgeschwindigkeitsorgie.

Der stärkste Song der generell stärkeren ersten Hälfte ist „Diaboli Jubeo“, wo VANMAKT bewußt öfter die Bremse treten und auch mehr mit Melodien variieren. Die kleinen elektronischen Spielereien und der verfremdete Gesang verleihen dem Song einen Hauch von Industrial und rücken ihn ins Licht von DIMMU BORGIRs „Death Cult Armageddon“.
Aber irgendwie ist dieser Song auch eine Art Wendepunkt, denn ab hier zeigen sich allmählich Ermüdungserscheinungen – zum einen im Songwriting, weil man unabänderlich die Highspeed-Schiene fährt, zum anderen beim Hörer, dem es jetzt zunehmend nach Variation und mitreißenderen Passagen dürstet.

Und je mehr das Album fortschreitet – „Para Vindicta“, „Open The Gates“, etc. sind für sich allein alles keine schlechten Songs – wird der Eindruck größer, dass die Karre im Schlamm feststeckt. Während Bands wie DARK FUNERAL in ihrem Dauerfeuer immer wieder großartige Ideen aufkochen, schleicht sich bei VANMAKT die Langeweile ein. Da wird auch das Credo und gleichzeitig der Schlußtitel „A New Satanic Era“ zur anfangs erwähnten Ironie, denn eine neue Ära werden VANMAKT damit nicht eröffnen. „Vredskapta Mörkersagor“ ist zwar ein überdurchschnittliches und respektables Debüt einer jungen Band geworden, aber leider stehen den technischen Fähigkeiten zuwenig gute Ideen gegenüber. Und somit verpufft der anfangs noch recht gute Eindruck leider viel zu schnell.

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18.02.2008

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