Wintermoon - Dogma

Review

Copy & Paste ist dieser Tage ja offensichtlich völlig verpönt. Und obwohl ich keinen Doktortitel habe, der hier zur Debatte stehen könnte, möchte ich – bevor die Rücktrittsforderungen kommen – darauf verzichten, einfach Passagen aus den Reviews meines ehemaligen Kollegen Hysteriis zu den beiden Vorgängern von WINTERMOONS drittem Album „Dogma“ zu übernehmen. Praktisch wäre es allerdings, denn da stehen einige sehr wahre Dinge drin, die auch auf diese Platte zutreffen.

Zunächst ist das die Nähe des Duos zu DARKTHRONE, die immer noch nicht zu leugnen ist. Das wird besonders in den drei ersten Stücken deutlich, die mit „Angst“ I-III betitelt sind und damit thematisch zusammenhängen (musikalisch zeigt sich das weniger deutlich). Da regiert der 160 bqm-Blastbeat-Knüppel zu ganz gefälligen, aber vor allem von „Transilvanian Hunger“ inspirierten und damit in keiner Weise neuen Black Metal-Standardriffs. Alternativ verlegen sich die Musiker auf sehr einfache, getragene Viervierteltakte im „Filosofem“-Stil, zu denen sie dann schön verhallte Mollakkorde servieren. Ab und an gelingt WINTERMOON damit ein Ohrwurm (Teile aus „Angst II“, teilweise auch das ziemlich beachtliche „Ruins“), meist aber verliert sich der auffällig hohe Grad an Monotonie nach ein paar Minuten in der Bedeutungslosigkeit oder zumindest Langeweile. Zwei-Akkord-Folgen, so schön sie auch sein mögen, über drei, vier Minuten oder länger auszudehnen, muss man beherrschen – und das Duo übertreibt es damit ein klein wenig. Das liegt daran, dass ihre Musik für BURZUM-Arrangements dann doch nicht fesselnd und weltfern genug ist, auch wenn sie deutlich in diese Richtung tendiert, auch qualitativ. Eine Durchschnittslänge von zwölf Minuten pro Song klingt allerdings schon verdächtig danach, als hätte es die Band bewusst auf die epische Länge angelegt. Meiner Ansicht nach hätte da ein bisschen mehr Kompaktheit auch für mehr Spannung gesorgt.

Trotzdem ist das, was WINTERMOON bezwecken, auf „Dogma“ gelungen. Es ist kein einziger schlechter Song auf der Platte (allerdings auch kein echter Killer), einige Passagen sind richtig stimmungsvoll, einige Leadgitarren fast Post Rock-würdig, der Sound dicht und atmosphärisch, aber trotzdem angenehm roh, und die Performance tadellos (einziger großer Kritikpunkt: meinem Geschmack nach dürfte der Gesang gerne ein ganzes Stück ausdrucksstärker sein). Zudem ist die Platte in trostloses Grau gehüllt und kommt in einem ganz schmucken Digipak. Auch wenn „Dogma“ nicht das definitive Meisterwerk deutschen Black Metals ist, zeigt das doch insgesamt, dass WINTERMOON Anspruch haben und diesen auch angemessen umsetzen. Im direkten Vergleich sieht es so aus, als hätte sich die Band in den fünf Jahren seit dem Vorgänger tüchtig entwickelt. Da lohnt sich das Reinhören. Deutlich nach oben tendierende

23.02.2011

Der metal.de Serviervorschlag

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