Wolfborne - In the Beginning
Markus Endres
WOLFBORNE aus Kanada wollen sich stilistisch wohl nicht so ganz festlegen. Denn ihr Debütalbum „In The Beginning…“ beinhaltet ein wahres Sammelsurium verschiedenster Rockgenres. Grob könnte man WOLFBORNE als Alternative Metal bezeichnen, aber das ist auch nur die halbe Wahrheit. Die Wölfe sitzen zwischen den Stühlen.
Der Opener „Living The Life“ bietet wilden ungezügelten Punkrock bis hin zu Hardcore, läuft aber irgendwie eher an mir vorbei. In eine ähnliche Kerbe schlägt das folgende „Out In The Streets“, wodurch der Anfang von „In The Beginning…“ erst einmal recht unspannend dahertönt. Aber WOLFBORNE können tatsächlich mehr. Denn mit „Sex Sells“ folgt herrlich rotziger Achtziger Hard Rock, womit nicht zu rechnen war. Oder die ruhigere Ballade „The Fall“ mit ihren wunderschönen Harmonien im Refrain. Einen Ausflug in die Neunziger gibt es mit „Funky Town“, dessen Titel Programm ist – das funkige Stück überrascht mit seinem Industrial-Einschlag. „Stranger“ wiederrum ist eher ruhiger Southern Rock, während die Grunge Nummer „Let It Rain“ frappierend an ALICE IN CHAINS erinnert. Das liegt nicht nur am Gesang von Chris Witoski, der jenem von Layne Staley stark ähnelt. Von diesem Stück gibt es übrigens auch eine intensive, gelungene Unplugged-Version. Die Bandbreite auf „In The Beginning…“ ist enorm, von gefühlvollen melancholischen Balladen über schnellen direkten Rock, Grunge, Punk, Southern Rock, Hard Rock und und und. Neben den bereits genannnten ALICE IN CHAINS würde ich als hörbare Einflüsse noch SOUNDGARDEN, PANTERA, LED ZEPPELIN, DOWN und MÖTLEY CRÜE anführen. WOLFBORNE weigern sich, in eine Schublade stecken zu lassen. Gekrönt wird „In The Beginning…“ noch von einer gelungenen Produktion. Was mir etwas an dem Album fehlt ist der rote Faden, das Album ist spannend, vielseitig, dynamisch und abwechslungsreich, aber zum einen zünden und überzeugen nicht alle Ideen, zum anderen ist nie so ganz klar, wohin WOLFBORNE eigentlich wollen. Gut ist „In The Beginning…“ aber trotzdem.
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