Zion - Drakula

Review

Hinter dem Namen ZION verbirgt sich ein griechisches Allstar-Projekt, das zu einem großen Teil aus Mitgliedern der Symphonic-Black-Metal-Band CROSSOVER besteht. Von den weiteren Mitwirkenden dürfte Aphazel von den Norwegern von ANCIENT am Bekanntesten sein. Die vorliegende MCD „Drakula“ ist, wer hätte es geahnt, einer gewissen historischen Figur aus dem schönen Transsylvanien gewidmet, jedenfalls zum Teil. Die ersten beiden der vier Lieder (Intro und Outro ausgenommen) befassen sich textlich mit Herrn Tepes in einer beschreibenden Manier, die einem Geschichtsaufsatz gleicht. Die hinteren beiden Stücke haben dagegen keinen wirklichen Bezug zum Titel der EP, sondern tendieren eher in die Standard-Gothic/Black-Metal-Herzschmerz-Richtung.

Musikalisch bewegen sich ZION im Bereich des Melodic/Symphonic/Gothic-Black-Metal und machen auch den einen oder anderen Abstecher in Dark-Ambient Gefilde. Das Outro „The Forest Of The Impaled“ würde ich sogar als EBM bezeichnen. Einige ganz nette Melodien haben ZION sicherlich dabei auch auf „Drakula“ gebannt und die Riffs dreschen auch ganz tüchtig los. Jedoch ist hier für meinen Geschmack einfach zu viel Kitsch in der Umsetzung und mal ehrlich, wer braucht eigentlich noch ein weiteres Metal-Konzept-Werk über Vlad „Tepes“ Dracul? Ich für meinen Teil könnte darauf gut verzichten. Nichtsdestotrotz verstehen ZION ihr Handwerk durchaus, auch wenn die Lieder leider manchmal ein wenig quietschig sind. Welche ausrangierte Geisterbahn man für die Samples aus dem Outro ausgeplündert hat, möchte ich gar nicht wissen. Die lange Spielzeit von einer dreiviertel Stunde ergibt sich jedenfalls daraus, das als Liednummer 66 noch ein zusätzlicher Hiddentrack vorhanden ist, der einen noch weitere 15 Minuten mit düsteren und symphonischen Ambientklängen berieselt.

Nun ja, mir gefällt „Drakula“ nicht wirklich, es ist zu kitschig und sowohl musikalisch als auch thematisch zu verbraucht. „Verbraucht“ ist hier selbstverständlich nicht gleichbedeutend mit „schlecht“, aber irgendwie langweilt mich diese MCD einfach. Wer keine Angst vor Klischees hat und diese Spielart des „Black“-Metals mag, sollte vermutlich mal ein Ohr riskieren. Ich für meinen Teil werde das aber nach Beendigung dieser Kritik hübsch bleiben lassen.

02.03.2008

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