Aterial - War Machinery

Review

ATERIAL gibt es seit Anfang der 90er. Die hier besprochene CD „War Machinery“ erschien 2004 und ist das Debut der Band. Darüberhinaus gibt es von ATERIAL noch die EP „Bodyshaker“ aus dem Jahre 2006.

Schon bei den ersten Tönen wird klar, dass es ATERIAL nostalgisch mögen. Old School Metal ist die Devise. Leider klingt der Stoff nicht nur nach alter Schule, er wirkt auch sehr angestaubt. Die Einflüsse dürften bei frühen JUDAS PRIEST, sehr frühen ACCEPT und verschiedenen anderen Bands aus der seeligen NWOBHM liegen. Nichts gegen die New Wave Of British Heavy Metal, aber sie brachte durchaus Bands ans Tageslicht, die aufgrund ihrer musikalischen Leistung berechtigterweise die 80er nicht überlebten. Vergleiche zu solchen Akteuren kommen mir beim Hören von „War Machinery“ in den Sinn, und Bandnamen, die ich schon lange verdrängt hatte, wie z.B. GRAVESTONE.

Gerade die Parallelen zu GRAVESTONE sind nicht ganz von der Hand zu weisen, denn der Gesang von Ralf Scholz ist auf Dauer ähnlich nervenaufreibend. Er hat eine relativ hohe Stimme mit rauhem Unterton und meint diese Kombination übertrieben kraftvoll zur Schau stellen zu müssen. Doch auch sonst finde ich nicht viele positiv erwähnenswerte Punkte. Die Rhythmusarbeit ist bodenständig ohne Ausreißer nach oben. Die Gitarren schrammeln recht langweilig in denselben Akkorden, und die obligatorisch eingeworfenen Soli sind eintönig und uninspiriert. Der Gesamtrhythmus ist meist schleppend, manchmal leicht ins doomige driftend. Bei einigen Songs werden progressive Elemente eingebracht, die aber wenig Abwechslung bringen.

„War Machinery“ ist in meinen Augen langweilig, unspektakulär und ohne Biss. Von den 12 Tracks ragen gerade mal „Dying“ und „Disgusting Creep“ aus dem Einheitsbrei heraus und bringen einen guten Groove und einprägsame Momente mit sich. Das ist auf jeden Fall zu wenig, um sich heute im Musikgeschäft behaupten zu können. Es streben weitaus fähigere Bands auf den Markt und überzeugen durch bessere Alben. Und wenn ich auf nostalgischen 80er-Pfaden wandeln will, dann hole ich die Glanzlichter dieser Epoche aus meinem CD-Regal.

Aber wer sich von meiner Kritik nicht abschrecken lässt, kann „War Machinery“ auf der Website der Band oder bei Deutschlands größtem Medien-Marktplatz für schlappe zehn Mücken erwerben. Aufgrund des „interessanteren“ CD-Covers sollte man aber vielleicht lieber zur EP „Bodyshaker“ greifen.

23.01.2008

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