The Ultimate Principle Tour
Epica live in München 2017

Konzertbericht

Billing: Epica und Vuur
Konzert vom 29.11.2017 | Backstage, München

Die Themen, mit denen sich EPICA auf ihren Alben beschäftigen, werden zugegebenermaßen immer abgefahrener. Doch auch wenn man mit den im Grenzbereich zwischen Philosophie und Naturwissenschaft brandaktuellen Überlegungen, ob unsere Welt am Ende nicht mehr als eine holographische Projektion darstellen und unsere Realität damit in höchstem Maße virtuell sein könnte, überhaupt nichts anzufangen weiß, lohnt sich eine Beschäftigung mit dem symphonischen Breitwand-Metal der Holländer auch auf rein musikalischer Ebene. Die Live-Qualitäten der Band haben sich inzwischen ebenfalls herumgesprochen, so dass EPICA heute im Münchener Backstage auf eine gut gefüllte Halle blicken können.

Eröffnet hätten den heutigen Abend die tunesischen Prog-Metaller MYRATH, während diese ihre mit orientalischen Elementen gespickten Songs in die Menge feuern, kämpfen wir uns jedoch noch durch den Feierabendverkehr der bayerischen Landeshauptstadt. Immerhin schaffen wir es noch pünktlich zu VUUR in die Halle und dürfen uns über eine gewohnt sympathische Anneke van Giersbergen freuen. Die Grande Dame der holländischen Female-Fronted-Szene ist bestens gelaunt und hat eine höchst versierte Instrumentalfraktion um sich geschart. Die überragende Rhythmusfraktion – bestehend aus Drummer Ed Warby und Bassist Johan van Stratum – sorgt für ein betonhartes Fundament und treibt die beiden Gitarristen Ferry Duijsens und Jord Otto regelrecht vor sich her.

VUUR live im Vorprogramm von EPICA im Rahmen der "The Ultimate Principle Tour" am 29.11.2017 im Münchener Backstage.

Wo die Musiker rein spieltechnisch erwartungsgemäß brillieren, ergibt sich jedoch leider noch kein wirklich rundes Gesamtbild. Bereits das Studiodebüt „In This Moment We Are Free – Cities“ sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, zu steril und unterkühlt durchkomponiert zu sein. Und auch live scheint Anneke van Giersbergen bei dem Versuch, ihre hart rockende Seite in den Vordergrund zu stellen, übers Ziel hinaus zu schießen, wodurch ihr Gespür für emotionale Gänsehaut-Melodien auf der Strecke bleibt. Mal schauen, wohin sich die Band zukünftig noch entwickeln werden, bezeichnenderweise kommen bislang jedenfalls die drei gespielten Lieder aus Annekes früheren Engagements – „The Storm“ (THE GENTLE STORM), „Fallout“ (DEVIN TOWNSEND PROJECT) und „Strange Machines“ (THE GATHERING) – wesentlich besser an als die VUUR-eigenen Kompositionen.

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11.12.2017

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