Mega Colossus - Riptime

Review

Galerie mit 18 Bildern: Mega Colossus – Rip Tour 2023 in Hamburg

So mancher Promotext schießt ja gerne mal vor überbordendem Enthusiasmus etwas übers Ziel hinaus, was nicht heißen soll, dass MEGA COLOSSUS auf ihrem neuen Album „Riptime“ keine Qualität abliefern, sondern lediglich, dass der Beipackzettel hier ein etwas irreführendes Bild von der musikalischen Etwicklung der Band zeichnet.

Von einem „neuen aggressiven Ansatz“ wird da gesprochen, von „verwüsteten Lautsprechern“, einem „rücksichtslos eingehämmerten neuen Sound“ und dem „lautesten In-die-Fresse-Album“ das MEGA COLOSSUS je aufgenommen haben. Ungehört würde man den Härtegrad von „Riptime“ also pauschal irgendwo zwischen SLAYER und CANNIBAL CORPSE vermuten, was vom lautstark „Old School Death Metal“ schreienden Cover noch bestärkt wird.

MEGA COLOSSUS lassen es lässig angehen

Denkste! Wer das bisherige Oeuvre der amerikanischen Heavy Metaller kennt, wird schnell feststellen, dass die Produktion vielleicht etwas knackiger aus den Boxen kommt, sich am Härtegrad von MEGA COLOSSUS aber auch auf „Riptime“ wenig geändert hat. Der Opener „Razor City“ hält den Fuß zwar mal kurz ins Speed-Metal-Becken, an vielen Ecken agiert die Band aus North Carolina aber sogar noch melodischer als zuvor.

Den latenten IRON-MAIDEN-Touch früherer Releases haben MEGA COLOSSUS nämlich um ein paar lässige Glam- und Hard-Rock-Vibes erweitert. Das Eröffnungs-Lead von „Midnight Zone“ etwa klingt sehr nach den eisernen Jungfrauen, der Chorus kommt aber schon fast fluffig daher und auch „Vigilo Confido“, bei dem sich die Amis als X-Com-Fans outen, entpuppt sich als überaus eingängige Alien-Jagd. Stilistisch erinnert das ein wenig an die Kollegen von DREAM TRÖLL, die bei ihrer Interpretation des klassischen Heavy-Metal-Sounds ja ebenfalls gerne mal tief in der Melodie-Kiste kramen.

Auch die Schweden ENFORCER kann man insbesondere bei flotten Nummern wie „Run To The Fight“ und dem bereits erwähnten Eröffnungsstück als Referenz heranziehen. „Tinker Tanner“ und das abschließende „Iron Rain“ wiederum versuchen sich an einem Hauch von Epik, können aber nicht ganz mit den schwungvolleren Stücken des Albums mithalten.

„Riptime“ macht ordentlich Laune

Neue Härterekorde stellen MEGA COLOSSUS also nicht auf, weder generell noch im Bandkontext. „Riptime“ bringt auch keine Lautsprecher zur Explosion und ein gesteigertes Aggressionspotenzial lässt sich ebenfalls kaum feststellen. Da dies aber ohnehin keine Attribute sind, die man angesichts des bisherigen Schaffens der Band erwartet hätte, ist das auch gar nicht weiter tragisch.

Denn eines machen MEGA COLOSSSUS auf jeden Fall: verdammt viel Spaß! Zwar kann man die Amis jetzt nicht unbedingt sofort aus hundert ähnlich gearteten Bands heraushören; wer auf eingängigen und überwiegend gut gelaunten Heavy Metal in der Schnittmenge der weiter oben erwähnten Bands steht, kann hier aber bedenkenlos zugreifen.

10.12.2021

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