Ecliptica - Impetus

Review

Nach der EP „The Awakening“ bringen ECLIPTICA nun in Eigenregie ihr Longplayer-Debut „Impetus“ auf den Markt. Die Österreicher machten bereits 2007 auf sich aufmerksam, als sie „Metal Battle Austria“ gewannen und somit in Wacken spielen durften. ECLIPTICA war anfangs ein Solo-Projekt des Gitarristen Markus Winkler, seit 2005 existiert aber ein festes Line-Up.

Der Titeltrack „Impetus“ gleich zu Beginn kommt mit einem schönen romantisch-besinnlichen Intro, und auch wenn bei „My Paradise“ die geballte Instrumentenpower einsetzt, bleibt die harmonische Hookline erhalten. ECLIPTICA agieren mit männlichem und weiblichem Vokalisten, die die Songs auch gemeinsam im Wechsel performen. Die Stimme von Thomas Tieber finde ich dabei etwas markanter, da sie besonders in mittlerer Tonlage sehr ausdrucksstark ist. Elisabeth Fangmeyer hat nicht ganz so viel Stimmpower und singt mir bisweilen ein bißchen zu hoch. Ihre Stärke liegt eigentlich auch in gemäßigterer Lage. Dann hat sie ein recht warmes und trotzdem rockiges Timbre. Die Refrains werden teilweise zweistimmig gesungen, was ebenfalls sehr markant klingt.

Stilistisch sind ECLIPTICA zwischen Melodic Metal und traditionellem Metal einzuordnen. Dabei wird wert auf eingängige Hooklines und einprägsame Gitarrenleads gelegt. Das drückt den Songs auch einen Wiedererkennungswert auf, wie das Riffing bei „Land Of Silence“.
Gelegentlich blitzt auch eine Spur Power Metal auf, wie beim Song „Carry On“, der mit druckvollem Rhythmus und Ohrwurmrefrain glänzt. Dennoch wurde gegenüber der EP meines Erachtens ein wenig Energie rausgenommen und auch die Bombaststellen sind rarer gesät.
Es wird auf „Impetus“ eigentlich ein guter Kompromiss zwischen Melodie und Dynamik, zwischen Pomp und Power gefunden. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Gitarrenläufe, die Riffs und Licks finde ich aber die besonderen Merkmale in ECLIPTICAs Sound, und natürlich die starken Hooklines. Weitere Musterbeispiele dieser Art finden sich bei „Twilight Hall“, „Old Man’s Memories“ und „Jester In The Ballroom“. Und auch das epische „Black Swan“ unterstreicht noch mal das ausgezeichnete Songwriting.

Die Ballade „Turn Away“ ist zwar fast eine Spur zu schmalzig, beinhaltet dafür aber die stärkste Gesangleistung beider Vokalisten, weil unheimlich emotional. Und beim zweistimmigen Refrain möchte man sogar im abgedunkelten heimischen Wohnzimmer das Feuerzeug schwenken.

Wenn ich resümiere muss ich feststellen, dass es auf „Impetus“ eigentlich nicht wirklich Schwachstellen gibt. Aus diesem Grund kann ich das Album Freunden des Melodic Metal und des traditionellen Heavy Metal uneingeschränkt empfehlen.
Und wieder einmal wundere ich mich, warum eine Band wie ECLIPTICA noch keinen Plattenvertrag in der Tasche hat.

02.09.2008

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2 Kommentare zu Ecliptica - Impetus

  1. blackchest sagt:

    Eine grosse Schwachstelle dieser Combo sind die Vocals, die doch sehr gewöhnungsbedürftig sind. Vor allem das unnötige Vibrato in der Stimme von Sänger Thomas Tieber klingt erzwungen und manchmal arg strapazierend. Musikalisch gibt es nichts auszusetzen; man bewegt sich irgendwo zwischen Mittelmaß und Langeweile; Höhepunkte gibt es kaum.

    5/10
  2. stendahl sagt:

    Habe gerade guten Frauengesang gehört, bei ANATHEMA. Die Schwäche dieser Art Musik liegt einerseits in den immer wieder aufgebotenen anstrengenden Vocaldarbietungen von Herren und Damen und ebenso natürlich in den äußerst beschränkten songschreiberischen Qualitäten. EDENBRIDGE-Syndrom? Mein Vorschlag: erst studieren, dann musizieren;-) Allerdings hat Steve auch Recht: ähnliches finden wir auch im MetalCore, im Einmann-Black oder dem 678. AT-THE-GATES-Imitat, was es allerdings auch nicht besser macht. Ohne Rechner wär das nicht passiert…

    5/10