Fear Of Domination - Atlas

Review

Galerie mit 19 Bildern: Fear Of Domination - Summer Breeze Open Air 2019

Die finnische Shock-Metal-Band FEAR OF DOMINATION veröffentlicht mit ihrem vierten Album „Atlas“ den bisher düstersten Output in ihrer zehnjährigen Karriere. Die sechs Metal-Maniacs kombinieren erneut melodischen Death Metal mit zahlreichen Industrial-Effekten.

FEAR OF DOMINATION leiten ihr Album mit „Misery“ behutsam ein, bevor mit „Divided“ und „Primordial“ zwei livetaugliche Nackenbrecher anstehen. Hier treffen wilde Keyboards, vorantreibende Drums und der beeindruckend vielseitige Gesangsstil von Sänger Saku Solin aufeinander. Egal ob harmonische Clean-Vocals, durchdringende Screams oder rauer Gesang: Saku versteht sein Handwerk! Der Höhepunkt von „Atlas“ ist der packende Song „Messiah“. Nach einem kurzen Intro sorgen ein wuchtiges Riffing und Zwischenrufe eines Männerchores für eine mächtige Stimmung. Es folgt ein ruhiger atmosphärischer Part mit orientalischen Percussion-Elementen, Keyboard-Sphären und einer besinnlichen Frauenstimme, bevor der Refrain mehrmals wiederholt wird und dem Song ein gewaltiges Ende beschert.

Doch wo ist der hochangepriesene Schock? Der Schauer, der einem den Rücken hinunterlaufen sollte, das Kribbeln in den Zehenspitzen, die Schweißtropfen auf der Stirn? Eine entsprechende Stimmung ergreift den Hörer auf „Atlas“ nicht wie erhofft. Dies mag einerseits daran liegen, dass es heutzutage nur noch schwer gelingt, zu schocken. Das musste sich jüngst auch ROB ZOMBIE auf „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser“ eingestehen. Anderseits liegt es auch daran, dass die Stärken von FEAR OF DOMINATION eindeutig in der Live-Performance liegen. Die inszenierten, fast schon theatralischen Bühnenshows, die wie SLIPKNOT verkleideten Musiker oder Pyros und andere Effekte wirken in dieser Zusammensetzung logischerweise nur auf der Bühne. Auf den Studioalben bleibt letztlich nur ein wilder Mix aus sämtlichen Genres: Moderne Synthie-Effekte wie bei PAIN oder LINDEMANN, melodischer Todesmetall wie bei AMORPHIS und hier und da ein paar groovende Nu-Metal-Einflüsse. Gelungen und durchaus professionell: Ja. Schockierend: Nein. Dazu fehlt es bis auf wenige Ausnahmen schlicht an einer ergreifenden Atmosphäre.

Für die Zukunft sollten sie FEAR OF DOMINATION genau überlegen, ob sie sich weiterhin unter dem Banner Shock Metal vermarkten lassen wollen. Sonst könnte es ihnen bald wie LORDI ergehen, die mittlerweile so schockierend sind, wie HEINO mit Totenkopfring. Theoretisch gesehen wäre das ein wirklicher Schock. Denn rein musikalisch betrachtet, haben die Finnen einige gelungene Songs vorzuweisen.

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09.05.2016

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