Riverside - Second Life Syndrome

Review

Galerie mit 19 Bildern: Riverside - Gloomaar Festival 2018

„Second Life Syndrome“ ist der zweite Teil der geplanten Trilogie, deren Thema Suche eines einsamen Menschen nach seinem wahren Ich ist. Im Vergleich zu ihrem erfolgreichen Debüt gehen RIVERSIDE mit ihrem Zweitwerk deutlich härter und düsterer zur Sache, wodurch ihre Musik an Emotionen, Tiefe und einfach Schönheit gewinnt.

Die Polen mischen atmosphärischen New Artrock mit Dark Metal-Elementen à la PORCUPINE TREE oder OPETH. Das Quartett erschafft eine süchtig machende Klanglandschaft, in der sich zarte Traumreisen mit wuchtigen Rhythmen (wie in „Volte-Face“) abwechseln. Veredelt wird das alles mit einem sehr klaren Gesang, der genau richtig ist, um den Klangteppich der Keyboards und Gitarren für eine psychedelische Stimmung zu nutzen, die von zum Abtauchen einladenden Melancholie lebt.

Alle neun Songs bieten viel Abwechslung und wirken durchstrukturiert. Der Hörer bekommt einen Eimer warmer Harmonien über die Ohren gegossen, die jedoch stets anspruchsvoll und völlig kitschfrei aus den Boxen quellen. Der durchaus dunkle und auf der gesamten Dauer zu beobachtende Grundton wirkt eher wohltuend als deprimierend. Rhythmische Spielereien lassen die Vorliebe für die Prog-Rock Konventionen der Siebziger erkennen. In Nummern wie „Artificial Smile“ finden wir gar schwelgende Darkwave Parts, die den Polen genauso gut stehen und das Album noch abwechslungsreicher und hörenswerter machen. Überwiegend sind es ruhige Gitarren und dichte Klangteppiche, die den Zuhörer in eine wunderschöne Traumwelt entschwinden lassen, eine Traumwelt voller Emotionen.

Mit diesem Album dürften RIVERSIDE nicht nur ihren Ruf als derzeit beste polnische Band dieses Genres unterstrichen haben, vielmehr lassen sie ihre Konkurrenz auch aus anderen Ländern vor Neid erblassen. Bei diesem Potenzial und dieser Eigenständigkeit bin ich mir sicher, diesen Bandnamen bald in einem Atemzug mit den Größten in der Szene aufgezählt zu hören.

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14.11.2005

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3 Kommentare zu Riverside - Second Life Syndrome

  1. akula sagt:

    …Und dann nur 8 magere Punkte? Gut, der eine Punkt mehr, den ich ihn gegeben hätte, wirkt nicht soviel mehr, ist dennoch sehr gewichtig. Gerade weil die Band solch einen Ausnahmestatus ausfüllt, kommen 8 Punkte doch etwas sehr normal daher. Sicherlich, das Vorgängeralbum kam emotionaler, schöner und eingängiger daher, dafür hat das neue Werk deutlich an Härte gewonnen.

    Der einzige Kritikpunkt meinerseits, die fehlende 2.Gitarre. Auf Out of Myself fiel dieser Punkt kaum auf, doch diesmal sind die sicher tollen Solis einfach zu oft gesäht und werden irgendwann recht eintönig. Noch ein Gitarrist und alles wäre perfekt und noch abwechslungsreicher.

    Greetz 🙂

    9/10
  2. Anonymous sagt:

    Wenn das typischer Darkmetall ist, habe ich in dieser Richtung was verpasst. Obwohl es nicht meine Stilrichtung ist ein sehr starkes Album mit klasse Songs. Für alle die etwas offener für "anderes" sind eine absolute reinhör Empfehlung.
    @akula:Über Tipps von Bands mit ähnlichem Niveau würde ich mich freuen

    9/10
  3. neur0 sagt:

    Weiterentwickelt haben sich Riverside. Beim Versuch Härte ins Spiel zu bringen überzeugen Songwriting und Darbietung aber nicht hunderprozentig – und es gibt halt im Vergleich zum Debüt weniger ruhige Ohrwurmparts. Trotzdem definitiv ein Genrehighlight 2005! Die Gestaltung von Travis Smith ist auch gewohnt ansprechend.

    8/10