Tarnkappe - Winterwaker

Review

Zwei Jahre nach der ziemlich genialen „Fryslân“-Split mit FUNERAL PROCESSION, BLAKHARAZ und MANZANAR und drei Jahre nach ihrem Debütalbum „Tussen Hun En De Zon“ kehrt das niederländische Trio TARNKAPPE zurück zur Front: „Winterwaker“ heißt das zweite Album des Dreiergespanns, allerdings zeigen sich die Herren darauf nur bedingt von ihrer besten Seite. So rödelt der Raw Black Metal von TARNKAPPE zwar ganz ordentlich, und vor allem der krasse, heisere Gesang von Hrodulfr ist nicht nur unverkennbar, sondern auch so schnell nicht wieder zu vergessen. Starke Leistung, wie der Mann mit seiner relativ limitierten stimmlichen Arbeit immer wieder Akzente zu setzen und unter die Haut zu fahren weiß!

„Winterwaker“ fehlt es im Mittelteil an Höhepunkten

Allerdings fehlt es „Winterwaker“ auf Dauer auch an Höhepunkten. Der Opener „Bodemkruiper“ ist zwar noch richtig gelungen, holpert im melodischen Uptempo aus den Boxen und haut den Hörer ob seiner ungestümen Art aus den Pantoffeln, und auch der zweite Track „Aan De Aarde Gebonden“ (bereits von der „Fryslân“-Split bekannt) weiß mit seinem eingängigen Midtempo zu überzeugen. Dann ist allerdings auch erstmal Funkstille was funktionierende Ideen angeht. Denn im Anschluss an das eröffnende Doppel spielen sich TARNKAPPE erstmal durch ein halbes Album, das so nicht wirklich zünden will.

Anfang und Ende retten das Teil!

Die Atmosphäre ist kalt, der krasse Gesang fräst sich auch im weiteren Verlauf von „Winterwaker“ in die Gehörgänge … aber echte Höhepunkte, eben richtige Hinhörer sind weitestgehend Fehlanzeige. Das ändert sich erst wieder mit dem abschließenden Doppelpack „De Hal Van Het Geheugen“ und „Hogere Machten“. In ersterem packen TARNKAPPE norwegische Melodik samt getragener Epik aus, mit letzterem beenden sie „Winterwaker“ auf einer weiteren, getragenen Midtempo-Note.

TARNKAPPE können es eigentlich besser

Insofern ist TARNKAPPEs zweites Album sicherlich alles andere als schlecht – im Gegenteil: Es hat seine richtig guten Momente, nämlich in den vier genannten Tracks. Aber: Vier von acht Songs sind eben nur das halbe Album, was dazu führt, dass sich der komplette Mittelteil von „Winterwaker“ quasi problemlos durchskippen lässt. Schade – denn dass die drei Köpfe hinter TARNKAPPE durchaus fähige Songwriter sind, das beweisen sie mit den ersten beiden und den letzten beiden Tracks eindrucksvoll. Was auch immer da passiert ist … und vielleicht empfinde ja auch nur ich das so. Aber Fans des Debüts der Band und des Tracks der Split sollten trotzdem erstmal in das ganze Album reinhören, bevor sie Geld dafür ausgeben.

26.11.2016

Der metal.de Serviervorschlag

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