Thy Art Is Murder - Dear Desolation

Review

Galerie mit 27 Bildern: Thy Art Is Murder - Godlike EU/UK Tour 2023 in Stuttgart

Ende 2015 schlug der Ausstieg von CJ McMahon hohen Wellen. Neben einer Diskussion um die finanzielle Lage von Musikern stellte sich auch die Frage, wie es mit THY ART IS MURDER weitergehen würde. Für einige Shows sprang Nick Arthur (MOLOTOV SOLUTION) als Sänger ein und mittlerweile ist CJ zurück an seinen Posten gekehrt. Die Geschichte ist fast vergessen und die Australier haben sich in den letzten Monaten zurückgezogen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – ein neues Album. „Dear Desolation“, die vierte Platte, bietet dabei wenige Überraschungen und ist genau deshalb so gut geworden.

„Dear Desolation“ hat mehr „Punch“ als „Holy War“

Im Vergleich zu „Holy War“ ist die Langzeitwirkung deutlich höher. Die Songs haben noch etwas mehr Punch und es finden sich wieder vermehrt echte Highlights. „Dear Desolation“ knallt nämlich gewohnt kompromisslos und präzise. Dabei lassen THY ART IS MURDER kein bisschen Durchschlagskraft vermissen und frönen weiter der Mixtur aus Tech-Death und massiven Breakdowns. Das typisch-düstere Setting ist ebenso geblieben wie McMahons brutale Vocals. Auch die finster in den Songs aufblitzenden Soli finden sich auf „Dear Desolation“ wieder. So zum Beispiel in „The Son Of Misery“, der auch problemlos auf dem Zweitwerk „Hate“ seinen Platz hätte finden können.

Mit frisch geölten Maschinen in bekanntes Gewässer

Den Vorwurf nach ihrer eigenen Schablone zu malen, müssen sich THY ART IS MURDER zumindest auf dem Papier trotzdem gefallen lassen. Denn abgesehen von Feinheiten, hat sich auf ihrem vierten Album wenig geändert. Vielmehr haben die Aussies die Maschinen frisch geölt und steuern mit viel Wucht in altbekanntes Fahrwasser. An Bord haben sie dabei aber wieder deutlich mehr herausstechende Songs. Diese finde Ihre Mitte zwischen tödlichem Groove, filigranem Tech-Death und gut dosieren „Core“-Einflüssen.

Mit richtig viel Wucht zeigt sich zum Beispiel der Groove-Brocken „Monster Of Puppets“, der in seinen Double-Bass-Momenten sogar vor Wut zu brodeln beginnt. Richtig stark zeigen sich THY ART IS MURDER auch im eher nachdenklich beginnenden „Death Dealer“, dass zwischen hohem und niedrigem Drehzahlbereich pendelt, aber nie an Intensität einbüßt. Ebenso intensiv wie dunkel und brutal zeigt sich „Fire In The Sky“, dass als Hymne für den Weltuntergang dienen könnte und ebenso zu den Höhepunkten der Scheibe zählen muss.

THY ART IS MURDER stagnieren, aber das ist (noch) gut so

Natürlich bleiben die im „Holy War“ geäußerten Sorgen bestehen. Daran ändert „Dear Desolation“ nur für den Moment etwas, aber das auf einem beeindruckenden Niveau. Dass die musikalischen Fähigkeiten ebenso vorhanden sind, wie ein gutes Songwriting haben THY ART IS MURDER in der Vergangenheit des Öfteren belegt – dass ihr viertes Werk allerdings mit soviel Nachdruck Finsternis und rohe Gewalt in die Welt bläst, hätte ich bei all den sehr vertrauten Zutaten nicht erwartet. An „Hate“ mag „Dear Desolation“ nicht heranreichen, aber THY ART IS MURDER haben wieder mehr Feuer als auf ihrem Drittwerk. Ein Muss für alle, die modernen, technisch orientierten Death Metal feiern und keine Breakdown-Allergie haben – Brutalität auf ganz, ganz hohem Level!

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12.08.2017

Chefredakteur

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2 Kommentare zu Thy Art Is Murder - Dear Desolation

  1. sickestbreed sagt:

    Definitv ein more -of-the-same Album. Gefällt mir sehr gut. Ich finde aber das dass erste Album immernoch das brutalste und das beste ist. Auch der Gesang ist dort wesentlich krasser. Man muss sich nur mal diese Stelle geben, dann wissen wohl alle was ich meine xD https://youtu.be/ZAhrbAK_34w?t=2m16s

    7/10
  2. FRAI sagt:

    Ist ok, kann man sich anhören, wenn man in dem Genre unterwegs ist. Jedoch gibt es da wesentlich umfangreichere, innovativere Kombinationen der Musik. In jedem Fall steckt hinter dem Album ein Konzept. Das hört man daher raus, da sich die meisten Songs am Ende gar nicht so sehr voneinander unterscheiden lassen. Immer wieder Breakdowns, immer wieder dieselben Tempowechsel und immer wieder ähnlich klingende Shouts vor einem Breakdown. Da ist mit TAIM etwas zu einfallslos. Dass sie mehr drauf haben, haben sie auf allen Alben zuvor belegt. Wenn auch diese stets deren Stil unverkennbar repräsentierten.

    6/10