Timor Et Tremor - For Cold Shades

Review

Man nennt sich TIMOR ET TREMOR. Aber zum entsetzt Fortlaufen ist die Musik, die uns diese Black-Metal-Band auf ihrem neuen Album „For Cold Shades“ auftischt, nun wirklich nicht. Denn der Chattic Black Metal, wie die Band ihn selbst nennt, klingt auf diesem neuen Album doch noch mal besser und reifer als auf dem Vorgänger.

Diese Bezeichnung kommt natürlich nicht von ungefähr, schließlich widmet sich die Band in ihrer Musik den Chatten, einem germanischen Volksstamm, der in der Heimatregion der Hessen seinen Siedlungsschwerpunkt hatte. Entsprechend befassen sich TIMOR ET TREMOR inhaltlich also mit mystischen und anderen Themen betreffs dieses Stammes.

Die Stimmung macht die Musik bei TIMOR ET TREMOR

Dabei ist man erwartungsgemäß weniger auf Härte bedacht, auch wenn diese ausreichend bedient wird, seien es durch rasende oder stampfende Passagen. Viel mehr setzen TIMOR ET TREMOR auf eine intensive Stimmung, die durch zahlreiche Melodien und das angenehm komplexe Songwriting gestützt wird. Der abwechslungsreiche Gesang untermauert diesen Eindruck: Neben heißerem Gekeife setzt Sänger Hendrik Müller gelegentlich auch seine klare Stimme ein, nicht zu oft, sondern immer genau dann, wann es passt. Besonders schön kann man das bei „Oath Of Life“ oder „Ethereal Dome“ nachhören. Hat schon etwas von ENSLAVED.

Zugegeben, die Melodien kommen gerne mal aus der Klischeekiste, werden aber schön eingeflochten und tragen unweigerlich zur hervorragenden Hörbarkeit und der enormen Emotionalität des Albums bei.  Neben diesen großen Melodien sind es vor allem die zahlreichen, musikalischen Wendungen, die „For Cold Shades“ so frisch klingen lassen und den Songs einen geschmeidigen Flow verpassen.

Die Produktion ist warm und differenziert. Dafür zeichnet sich Markus Stock (u. a. THE VISION BLEAK) verantwortlich – und er hat hier ganze Arbeit geleistet. „For Cold Shades“ klingt wie aus einem Guss und hat doch kleine aber feine Nuancen zu bieten. Die Gitarren sägen sich prägnant aber nicht zu aufdringlich durchs vernebelte Geäst, der Gesang thront über dem Geschehen und die kräftigeren Beckenschläge wirken wie Peitschenhiebe, welche die Musik antreiben.

Eine enorme Steigerung

Mit „For Cold Shades“ haben TIMOR ET TREMOR ein abwechslungsreiches, emotionales und mitreißendes Black-Metal-Album vorgelegt, damit vielleicht nicht unbedingt das Rad neu erfunden, aber ihren Sound hörbar verfeinert. Es ist die Sorte Album, die man am besten mit geschlossenen Augen auf sich einwirken lässt. Der ein oder andere Griff in die Klischeekiste tut nicht weh, zumal sich die Band – auch dank der hervorragenden Produktion – ihre Authentizität wahrt. Fans epischen Black Metals sei diese Scheibe hiermit wärmstens ans Herz gelegt.

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31.07.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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