Sonja Schörg
SALTATIO MORTIS feiern ihr fünfundzwanzigstes Bandjubiläum. Um ihre Fans dabei von Anfang an einzubinden, wurde das zugehörige Best Of-Album nicht irgendwo im Hinterstübchen zusammengestellt, sondern per Online Voting. Dazu gab es in den sozialen Medien fünf Wochen lang die Möglichkeit zur Abstimmung. Unter der Überschrift von fünf Welten aus der nordischen Mythologie wurde pro Woche zu jeder Welt jeweils eine Liste mit Songtiteln veröffentlicht, aus der Songs weitergewählt werden konnten. Das Ergebnis heißt “Weltenwanderer“ und stellt ein ganz besonderes Stück SALTATIO MORTIS-Diskographie dar.
Getreu dem Spielmannsschwur
Dass hinter “Weltenwanderer“ unheimlich viel Liebe und Planung steckt, ist kaum von der Hand zu weisen. Das Endprodukt spricht dann auch für sich. Wahlweise erhältlich auf drei CDs, fünf farbigen Vinyl oder in der kompletten Fanbox mit allen Vinylscheiben, einem Earbook inklusive CDs und hochwertigen, schönen Beigaben, die das Sammler- und Fanherz höherschlagen lassen. Auf Vinyl sind die Songs zu je zehn Stück in den Welten angeordnet, in denen auch zuvor schon abgestimmt werden konnte: Jotunheim, Midgard, Vanaheim, Asgard und Muspelheim. Die CD-Version kommt mit drei Teilen aus.
Erwartungsgemäß lässt die Songauswahl kaum Wünsche offen. Die fünfzig Titel umfassende Tracklist ist nicht nur repräsentativ für das Vierteljahrhundert SALTATIO MORTIS, es werden auch sowohl aus der Mittelalter- wie aus der Rockauswahl der Band sehr viele Fanlieblinge abgedeckt, die auch live immer sehr gefeiert werden. Klar, es fehlt garantiert der ein oder andere persönliche Liebling. Das lässt sich bei einer Fangemeinde dieser Größe und einem Backkatalog dieses Umfangs aber gar nicht vermeiden. Man kann der Band jedoch weder mangelnde Kreativität vorwerfen, noch, dass die Fans nicht in die Auswahl einbezogen waren.
“Weltenwanderer“ – ein würdiges Stück Bandgeschichte
Mit “Weltenwanderer“ setzen SALTATIO MORTIS ein Ausrufezeichen hinter fünfundzwanzig emotionale Bandjahre mit Höhen, Tiefen und allem dazwischen. Selbst für Fans, die jede einzelne Veröffentlichung der Band bereits ihr Eigen nennen, bietet sich abseits der reinen Ergänzung zur Sammlung ein Mehrwert. So ist zum Beispiel eine neu aufgenommene Version von “Spielmannschwur (United)“ enthalten. Außerdem der Song “Keine Regeln“ mit Rapper FINCH, der bisher nur auf dessen Album “Dorfdisko Zwei“ erschienen war, oder der bisher physisch nicht veröffentlichte Track “Pray To The Hunter“. Auch für Hörer, die gerade erst auf den Geschmack kommen, ist “Weltenwanderer“ sehr zu empfehlen. Bietet die Compilation doch einen Querschnitt durch das Schaffen einer Band, die künstlerisch so vielseitig und wandelbar ist wie ein Chamäleon und sich trotzdem immer treu bleibt.
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