Cytotoxin
Circle Pitournium Tour 2025

Bericht: Oliver Schreyer (Berlin)
Fotos: Stephanie Lauber (Aalen)

Donnerstag in Berlin, kurz nach einem anstrengenden Arbeitstag noch auf ein Death Metal/Grind-Konzert. Kann das funktionieren? Das übersättigte Hauptstadtpublikum ist vor allem bei Undergroundgigs wählerisch und so ist nicht jedes spannende Line-up auch ein Garant für einen gut besuchten Konzertabend.

Das SO36 öffnet bereits um 18 Uhr und der Opener OSIAH legt pünktlich los, so dass das Konzert schon von Beginn an gut besucht ist. Das britische Quartett macht schon ordentlich Lärm und das, obwohl nur zwei Gitarren und keine Tieftöner am Start sind. Die Musik ist trotzdem brachial und es wird ordentlich auf die Mütze gegeben. Die Mischung aus Death- und Metalcore gepaart mit stampfenden Slamparts kommt gut an und obwohl die Stimmung vor der Bühne noch ausbaufähig ist, läuft der Aufwärmprozess gut an und die Band erntet auch zu früher Stunde guten Applaus.

Setlist OSIAH:

A Great Nothing
Street Justice
Ascension
Paracusia
The Second Law
Kardashev Denied
Reflections Of A Monster
h.v

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Auch NECROTTED sind im deutschen Death-Metal-Underground keine Unbekannten, auch wenn sie es bisher noch nicht in die erste Liga geschafft haben. An der musikalischen Ausrichtung und Umsetzung kann es nicht liegen, denn live macht die Band eine ausgesprochen gute Figur und sorgt als zweiter Act des Abends für ordentlich Alarm auf der Bühne. Trotz moderner Ausrichtung sind NECROTTED eindeutig im Death Metal verwurzelt, was man dem Set auch anmerkt. Der Fokus liegt klar auf den letzten beiden Alben „Imperium“ und „Operation: Mental Castration“, aber auch die kurz vor der Tour veröffentlichte neue Videosingle „Deus Ex“ macht live ordentlich Alarm und Eindruck und funktioniert auch ohne Namedropping.

Setlist NECROTTED:

Sow Sorrow for Victory
Ignorance Is Fear
Compulsory Consumption
Imperator
My Mental Castration
Reich Der Gier
Deus Ex
Asocial Media Whore
Cynic Suicide

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Der Slamfaktor steigt danach ordentlich an, denn mit ACRANIUS geht es wieder etwas mehr in den Stampfsektor und so werden an diesem Abend wieder Breakdowns mit brutalen Riffs zelebriert. Das Rostocker Quartett hat die Menge gut im Griff und heizt den Abend für die beiden folgenden Bands schon gewaltig an. Der Sound ist überwältigend, die Fans vor der Bühne toben bereits und spätestens als bei „Ghetto Brawl“ das Bandmotto ‚Baltic Sea Brutality‘ in die Nacht gegrunzt wird, gibt es kein Halten mehr.

Setlist ACRANIUS:

Born A King
Defaced By Hollow-Tips
Despairbound
Kingmaker
Rule Of Seven
Ghetto Brawl
Life-Sustainmet To Continue Mutilation
No Dignity
Return To Violence
Oppressing Compassion
Expulsed To The Worthless
Pulmonary Perforation

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Eine der aktivsten tschechischen Death-Grind-Bands ist zweifellos GUTALAX. Auch wenn man über die musikalische Ausrichtung geteilter Meinung sein kann, so stehen die Live-Qualitäten der Band außer Frage. Die weißen Kackemann-Anzüge sind obligatorisch und bleiben während der gesamten Show an den Musikern, während die Masken nach kurzer Zeit weichen müssen und die Gesichter der Band freudestrahlend zum Vorschein kommen. Im Vergleich zu Festivalauftritten hält sich die Müllschlacht im Club mit vereinzelten Klobürsten und fliegenden Klopapierrollen in Grenzen. Die Band ist wie immer unglaublich agil, professionell und hat sichtlich Spaß, den sie auch an diesem Abend auf das Publikum überträgt. Zu Songs wie „Robocock“, „Shitbusters“ oder „Total Rectal“ feiern die Besucher ausgelassen und vor der Bühne wird gemosht und getanzt.GUTALAX zeigen einmal mehr, dass man sie immer und überall sehen kann, egal ob man Grindcore mag oder ihre Platten im Schrank stehen hat.

Setlist: GUTALAX:

Diarrhero
Nosím Místo Ponožky Kousek Svojí Předkož
Fart Fart Away
Poopcorn
Robocock
Vaginapocalypse
Šoustání Predele
Total Rectal
Fart And Furious
Shitbusters
Toi Toi Story

Das radioaktive Quintett CYTOTOXIN aus Chemnitz verkauft sein neues Album „Biographyte“ bereits einen Tag vor Veröffentlichung im Vorverkauf. Das neue Material bewies schon im Vorfeld seinen Anspruch und funktioniert auch live in Kombination mit älteren Songs der Band recht gut. Auch wenn der Piqsqueelfaktor des Albums Numero fünf ein wenig gesungen ist, gibt es live immer noch genügend Momente, die für einen runden Ausgleich sorgen. Die Bühnenshow von CYTOTOXIN ist wie immer etwas fürs Auge und Gasmasken, radioaktive Fässer und Kreisverkehr-Verkehrsschilder erklären den Anwesenden auch optisch, was die Band von ihnen vor der Bühne erwartet. Sänger Grimo tobt wie ein Derwisch und auch der Rest der Truppe ist bei aller technischen Flinke-Finger-Akrobatik alles andere als statisch auf der Stelle gewachsen. Nach einem Gig von GUTALAX schlagen sich CYTOTOXIN hervorragend und man hat nicht das Gefühl, dass bereits größere Abwanderungswellen stattgefunden haben. Neue Songs wie „Hope Terminator“ und „Condemnesia“ passen gut ins Set zu Klassikern wie „Nuklearth“ oder „Chernopolis“ und sollten sich auch in den Setlisten etablieren.

Setlist CYTOTOXIN:

Survival Matrix
Chaos Cascade
Hope Terminator
Radiatus Generis
Nuklearth
Sector Zero
Outearthed
Dominus
Coast of Lies
Biographyte
Condemnesia
Chernopolis
Abysm Nucleus

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Der Gig rundet einen gelungenen Death Metal-Abend, einen starken Tourauftakt ab und zeigt gut, dass das Hauptstadtpublikum auch unter der Woche für Death und Grind zu haben ist.

Wir bedanken und herzlich bei Oktober Promotion, Tourmanager Philipp und den beteiligten Bands für die nette Zusammenarbeit.