Hatesphere
Turock Oster Metal Meeting

Nach einer endlos erscheinenden Umbaupause ist es gegen 22:30 Uhr endlich so weit: GOJIRA stürzen das Turock mit „Oroborus“ in eineinhalb Stunden dunkle Gefühlswelten. Entsprechend der Atmosphäre der Songs wird das Licht sehr dunkel gehalten und der Bühnenhintergrund zu Beginn von der „The Way Of All Flesh“-Coverzeichnung geziert. Zu „A Sight To Behold“ wird diese abgenommen und die folgenden Songs werden durch Videoprojektionen optisch untermalt. Wer nicht schon längst in den wütenden Emotionen der Songs versunken ist, wird spätestens mit den passenden Bildern endgültig aus der Realität herausgerissen.
In den ersten Reihen kreisen die Köpfe zwar ab der ersten Minute, sind aber im Grunde genommen nichts im Vergleich zu den vier Musikern auf der Bühne. Joseph, Mario und Jean-Michel sind permanent in Bewegung und scheinen die Musik mit jeder Faser ihrer Körper aus zu leben, einzig Christian ist etwas ruhiger. Gerade bei Joseph überrascht mich die Bühnenpräsenz zunächst, da ich ihn nur fünf Stunden zuvor als einen sehr ruhigen und sympathischen Gesprächspartner erlebt habe, der etwas ausgelaugt wirkte und erzählte, dass er eigentlich urlaubsreif ist. Das merkt man ihm während der Show nicht im Geringsten an und ich frage mich, wie er so viel Energie zusammenkratzen konnte. Statt dessen bestätigt sich für mich seine Aussage, dass GOJIRA auf der Bühne immer 100 % geben (was mir auch von dem Berliner Konzert berichtet wurde). Man merkt den vier Franzosen an, dass sie ihr Leben ihrer Musik verschrieben haben und diese mit den Menschen, die die Musik verstehen, teilen wollen.