Rolling Stones - Urban Jungle Europe 1990
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Special
Die ROLLING STONES sind in Europa unterwegs und füllen die Stadien, auch in Deutschland, und dass sogar ganz ohne Fußball. Von Mai bis August 1990 sind die Herren immer wieder in verschiedenen Venues mit ihrer Urban Jungle Europe 1990-Tour zu finden, in Deutschland unter anderem in Frankfurt, Köln und Hannover. Zum Ende der Tour legen Jagger und Co. nochmals eine Station in Deutschland ein und beehren das altehrwürdige Parkstadion in Gelsenkirchen sowie die Radrennbahn in Berlin Weissensee, was zu diesem Zeitpunkt noch die DDR ist. Am 16. August, einem Donnerstag, ist es dann soweit, und die Fans pilgern zum weitläufigen Rund im Ruhrpott.
Wer ist DAN REED NETWORK?
1990 ist eine andere Zeit und das Parkstadion maximal zu zweidrittel gefüllt. Die Bühne steht gegenüber der Sitzplatztribüne und ist so lang wie das Fussballfeld. Dazu gibt es eine Art Turm in der Mitte, welcher später einen besonderen Zweck erfüllen soll. Der Auftakt obliegt DAN REED NETWORK, eine Band, die 1990 einen geringen Bekanntheitsgrad bei den STONES Fans hat und mehr oder weniger ignoriert oder wohlwollend toleriert wird. Begeisterung will nicht aufkommen, dazu ist das Material zu weit entfernt von der Musik, welche die STONES zelebrieren. Wohlwollender Applaus begleitet die Truppe von der Bühne und die Menschen freuen sich auf Jagger, Richards und Co.
„Start Me Up“ – Urban Jungle Europe 1990 begeistert von der ersten Sekunde
Der Umbau zieht sich etwas und erst gegen einige Minuten nach 21 Uhr ertönt das Intro „Continental Drift“. Ein Knall leitet zu „Start Me Up“ über, ein sehr passender Opener für den heutigen Abend. Die aktuelle Scheibe „Steel Wheels“ wird mit „Sad Sad Sad“ recht früh bedacht. Jagger wird zum Jogger, auf der langen Bühne sprintet er von rechts nach links und animiert immer wieder das Publikum.
Ein erster Höhepunkt ist „Tumbling Dice“, wo vor allem die hervorragenden Begleitmusiker der fünf rollenden Steine ihr Können demonstrieren. Die Band und die Begleitmusiker wirken perfekt abgestimmt und die STONES sind 1990 bereits auf einem anderen Level unterwegs als die Masse der großen Live-Acts. Das zeigt sich neben der Lightshow an dem ein oder anderen Gimmick, wo vor allem bei „Honky Tonk Women“ mächtig aufgetischt wird. Jeweils eine übergroße Figur erscheint auf den Boxen, welche gefühlt zu den Takten des Songs mitswingt. Genauso schnell wie die Figuren mit Luft gefüllt erscheinen, verschwinden die Damen auch wieder vom Bühnenbild mit dem Ende des Songs.
Die ROLLING STONES reihen Hit an Hit
Das Set ist ein Best-Of der ROLLING STONES und es reiht sich Hit an Hit. Nach dem „Midnight Rambler“ folgt der große Sangeswettstreit mit dem Publikum und „You Can’t Always Get What You Want“. Keith Richards schnappt sich das Mikrofon und schmettert „Happy“ den Menschen auf die Ohren, Jagger wechselt in der Zeit seine Garderobe.
„Paint It Black“ verändert die Farbe der Bühne, es wird dunkel und tiefrot. Die Fans von psychedelischen Tönen kommen auf ihre Kosten bei „2000 Light Years From Home“. Ein Interlude überbrückt die Zeit, bis die ersten Töne von „Sympathy For The Devil“ erklingen, während rote Pyros das Stadion erleuchten. Mit dem einsetzten Gesang zeigt der Spot auf den Turm der Bühne. Da steht Jagger und zelebriert “Please allow me to introduce myself, I’m a man of wealth and taste.” Das Bühnenbild und der Sound sorgen für ein fast vollständig ausratendes Stadion, wo jeder Mensch klatscht, tanzt oder irgendwie durchdreht.
Nachschlag gefällig? „Street Fighting Man“ passt eventuell nicht zu einem fast 50 Jahre jungen Sänger, die Nummer ist aber nach wie vor ein Hit. Jagger kämpft gegen ein überdimensioniertes Ungetüm, welches das Bühnenbild prägt. „Gimme Shelter“ zeigt Jagger in Höchstform, er liefert sich ein Gesangsduett mit einer der Begleitmusikerin. Zu „It’s Only Rock ‚N‘ Roll (But I Like It)“ stellt Jagger die Band und die Begleitmusiker:in vor. Über das in den 90ern diskussionslos gespielte „Brown Sugar“ und „Jumpin‘ Jack Flash“, das mit diversen Pyros zum Ende untermalt wird, geht es zur Zugabe. Welcher Song fehlt noch? Natürlich gibt es keine Show der ROLLING STONES ohne „Satisfaction“, bevor ein Feuerwerk über dem Stadion dem mehr als zweistündigen Auftritt der STONES in Gelsenkirchen beendet.
Unter den Fans wird diskutiert, ob die älteren Herren nochmal auf Tour gehen werden. Bereits fünf Jahre später touren die ROLLING STONES erneut durch Europa, es gibt eine neue Scheibe mit Namen „Voodoo Lounge“, doch das ist ein anderes Thema. Selbst mehr als 30 Jahre nach Urban Jungle Europe 1990 sind Jagger und Co. noch aktiv und haben ganz frisch ihr 24. Studioalbum veröffentlicht. Kommen die verbliebenen rüstigen Rentner um Sänger Mick Jagger nochmals auf Tour?
Setlist ROLLING STONES:
- Start Me Up
- Sad Sad Sad
- Harlem Shuffle
- Tumbling Dice
- Miss You
- Almost Hear You Sigh
- Ruby Tuesday
- Rock And A Hard Place
- Mixed Emotions
- Honky Tonk Women
- Midnight Rambler
- You Can’t Always Get What You Want
- Can’t Be Seen
- Happy
- Paint It Black
- 2000 Light Years From Home
- Sympathy For The Devil
- Street Fighting Man
- Gimme Shelter
- It’s Only Rock ‚N‘ Roll (But I Like It)
- Brown Sugar
- Jumpin‘ Jack Flash
- (I Can’t Get No) Satisfaction
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Stile | Blues Rock, Classic Rock, Hard Rock, Psychedelic Rock |
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