Ozzy Osbourne
Nachruf auf einen Gründervater des Heavy Metals

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Heute ist ein schwarzer Tag für die Musikwelt, ein Tag, den wir zwar gefürchtet, aber niemals wirklich wahrhaben wollten: OZZY OSBOURNE ist tot. Der „Prince of Darkness“, der Mann, der den Heavy Metal maßgeblich geprägt, ihm seine Stimme gegeben und ganze Generationen inspiriert hat, ist im Alter von 76 Jahren von uns gegangen. Die Welt verliert nicht nur einen Musiker – sie verliert eine Legende, einen Mythos, eine Ikone.

OZZY OSBOURNE – Vom Arbeitersohn zum Godfather of Metal

Geboren 1948 in den grauen Straßen Birminghams, durchlebte OZZY OSBOURNE eine Kindheit zwischen Armut und Perspektivlosigkeit. Doch schon früh war klar: Dieser Junge hatte etwas Besonderes. Mit der Gründung von BLACK SABBATH 1968 begann eine Reise, die den Lauf der Musikgeschichte für immer verändern sollte. Mit Songs wie „Black Sabbath“, „Paranoid“, „Iron Man“ oder „War Pigs“ verschmolzen Ozzy Osbourne, Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward Blues, Doom und rohe Energie zu einem völlig neuen Sound – Heavy Metal war geboren.

Ozzys unverkennbare Stimme, sein düsteres Charisma und sein Gespür für das Dunkle machten ihn zur zentralen Figur einer Musikrevolution, die bald die Welt überschwemmte. Doch Ozzy war immer mehr als nur Frontmann einer Band: Er war ein Symbol für Freiheit, Exzess und die unerschütterliche Kraft, sich immer wieder aus den Abgründen des Lebens emporzukämpfen.

Abstürze, Comebacks und eine unkaputtbare Legende

Nach seinem Ausstieg bei Black Sabbath 1979 – von seinen Bandkollegen wegen seiner Eskapaden vor die Tür gesetzt – hätte das Ozzys Ende sein können. Doch stattdessen begann das zweite Leben des John Michael Osbourne. Mit Solo-Alben wie „Blizzard of Ozz“, „Diary of a Madman“ und später „No More Tears“ etablierte er sich als unbestrittener Solo-Superstar. Die Zusammenarbeit mit Ausnahmegitarristen wie Randy Rhoads, Zakk Wylde oder Gus G. zeigte: Ozzy war nicht nur das Relikt einer vergangenen Zeit – er war zeitlos.

Auch privat sorgte Ozzy immer wieder für Schlagzeilen – nicht selten skurril, oft erschreckend, aber immer irgendwie typisch Ozzy. Wer hätte gedacht, dass der Mann, der einst Fledermäuse biss, später in einer der ersten Reality-Shows der Welt, „The Osbournes“, einem Millionenpublikum sein chaotisches, liebenswert-verrücktes Familienleben zeigte?

Und doch blieb über all die Jahre eines gleich: seine Liebe zur Musik, seine Verbindung zu seinen Fans und seine unerschütterliche Hingabe an den Metal.

Ein Abschied für die Ewigkeit

Spätestens mit der Ankündigung seiner letzten Tourneen, den Abschiedskonzerten von BLACK SABBATH, den Rücktritten und Rücktritten vom Rücktritt wurde klar: Auch ein OZZY OSBOURNE ist nicht unsterblich. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich in den letzten Jahren sichtbar. Parkinson, schwere Stürze, chronische Schmerzen – doch Aufgeben war nie eine Option für Ozzy.

Sein allerletzter Auftritt im Rahmen des monumentalen „Back To The Beginning“-Konzerts im Villa Park in Birmingham war alles, was man sich von einem finalen Kapitel des Prince of Darkness nur wünschen konnte. Ein letztes Mal kehrte Ozzy nach Hause zurück, ein letztes Mal ließ er zusammen mit seinen Brüdern von BLACK SABBATH, den Kollegen aus einer ganzen Ära, die Magie des Heavy Metals aufleben. Wie wir in unserem Konzertbericht schrieben: „Es war nicht nur ein Konzert, es war ein Moment, in dem die Zeit stillstand. Der letzte Herzschlag des Heavy Metal, bevor Dunkelheit und Ewigkeit sich vereinten.“

An diesem Abend wurde spürbar: Ozzy war mehr als ein Musiker. Er war das pochende Herz einer Szene, ein unermüdlicher Kämpfer, ein Held mit Narben, ein Freund für Millionen von Fans weltweit. Als die letzten Töne von „Paranoid“ verklangen, wussten alle: Das hier war das Ende eines Kapitels, das nie wieder geschrieben werden würde.

Das Vermächtnis des Prince of Darkness – OZZY OSBOURNE

OZZY OSBOURNE hat Generationen von Musikern beeinflusst, zahllose Fans geprägt und einen Sound geschaffen, der lauter, dunkler und ehrlicher war als alles, was zuvor existierte. Er war der Archetyp des Rockstars, der aufstieg, fiel und immer wieder triumphierend zurückkehrte. Er war das Lachen inmitten von Dunkelheit, der Mittelfinger gegen jede Konvention und das leuchtende Beispiel dafür, dass Musik Leben retten kann – selbst das eigene.

Ozzy starb am Dienstag, den 22. Juli 2025 im Kreis seiner Familie. Er hinterlässt seine Frau Sharon und fünf Kinder. Mit seinem Tod endet ein Zeitalter. Doch Ozzys Musik wird weiterleben. In den Riffs, die durch die Proberäume donnern. In den Stimmen, die „Crazy Train“ in den Nachthimmel schreien. In den Herzen all jener, die in den dunklen Momenten ihres Lebens Trost und Kraft in seinen Songs fanden.

Ruhe in Frieden, Ozzy. Du hast den Himmel für uns zum Beben gebracht, die Hölle gerockt und das Leben ein wenig verrückter, ein wenig schöner und unendlich lauter gemacht.

Danke für alles, Prince of Darkness. Du wirst niemals vergessen.

Ein Nachruf von Norman Sickinger

Quelle: Norman Sickinger
22.07.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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2 Kommentare zu Ozzy Osbourne - Nachruf auf einen Gründervater des Heavy Metals

  1. _HUBI_ sagt:

    Danke Jannik \m/ In den ganzen Nachrichten und Berichten über Ozzys Tod ist dein Nachruf aus Sicht eines Fans doch sehr ehrlich, wahr und aufbauend verfasst.

  2. doktor von pain sagt:

    Ja, das ist ein schöner Nachruf. Der Dank gebührt in dem Fall aber eher Norman Sickinger, wenn ich das richtig lese.