Ozzy Osbourne - Under Cover

Review

Bald weilt er nicht mehr unter uns, der liebe Ozzy! Nein, ich meine hier nicht sein körperliches Ableben, das hoffentlich noch lange auf sich warten lässt, sondern seine musikalische Relevanz. Es ist augenscheinlich, dass sich hier jemand ganz langsam auf seinen Abgesang vorbereitet. Das letzte, reguläre Album „Down To Earth“ liegt mehr als vier Jahre zurück. In der Zwischenzeit hat der Prince Of Darkness jedoch eine Livescheibe („Live At Budokan“), eine Best Of („The Essential Ozzy Osbourne“) und ein Boxset („Prince Of Darkness“) auf den Markt geschmissen. Eigentlich wird es mal wieder Zeit, ein paar neue Songs in die dank MTV immer größer gewordene Fanschar zu werfen.
Tja, falsch gedacht. Was fehlt in der Riege dieser mehr oder minder nur auf Geldmache ausgelegten Veröffentlichungen noch? Richtig, ein Coveralbum! Mal ganz abgesehen davon, dass es der BLACK SABBATH-Sänger absolut nicht nötig hat, sich vor irgendjemandem zu verneigen, ehrt es ihn, dass er es tut. Allerdings lässt die Qualität seiner Tribute leider zu 70% sehr zu wünschen übrig. Einige seiner Helden wie Joe Walsh, MOUNTAIN, THE MOODY BLUES, MOTT THE HOOPLE, THE BUFFALO SPRINGFIELD oder Eric Burdon dürften seiner heutigen Fangeneration völlig unbekannt sein. Unglücklicherweise trägt er mit seiner großteils lahmen Vorstellung („In My Life“ von den BEATLES oder John Lennons „Woman“ dürften sogar Mittfünfziger-Spießer mit grauen Haaren im Bart und Toupe langweilen!) nicht gerade dazu bei, dass sich ein Teenager von heute mit den Originalen beschäftigen möchte. Da kann auch ein Jerry Cantrell (ex-ALICE IN CHAINS) an der Gitarre nichts mehr ändern.
Dafür, dass man „Under Cover“ (irgendwie ein cooler Titel für eine Coverscheibe) nicht ungehört in die Tonne kloppen kann, sorgen zum Glück noch die vier coolen Adaptionen von „21st Century Schizoid Man“ (KING CRIMSON), „Sunshine Of Your Love“ (CREAM), „Fire“ (Arthur Brown) und „Working Class Hero“ (John Lennon). Über das abschließende Doppel „Sympathy For The Devil“ (ROLLING STONES) und die BLACK SABBATH-Depri-Hymne „Changes“ – hier dummerweise mit Tochter Kelly im Gepäck – hüllt man lieber wieder den Mantel des Schweigens.
Ach ja, wer sich das Teil doch zulegen will, dem sei gesagt, dass „Under Cover“ auch als Dual Disc erscheint. Die dazugehörige DVD enthält u.a. den Videoclip zu „In My Life“, Archivfootage aus Ozzys Karriere und ein Abendessen mit Freunden wie Lemmy. Da mir selbige leider zur Rezension nicht vorliegt, kann ich nicht beurteilen, inwieweit dadurch diese enttäuschende Coversammlung (insgesamt sind übrigens nur vier bisher unveröffentlichte Stücke an Bord) aufgewertet wird.

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17.11.2005

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