Absence - The Decomposition Process

Review

Das ist ja mal eine Überraschung! Kaum erklingen die ersten Takte des Openers „The Better Truth“, so fühlt man sich in die glorreichen Neunziger zurückversetzt, als noch Bands wie GATES OF ISHTAR, ABLAZE MY SORROW, SACRILEGE, A CANOROUS QUINTETT und IN THY DREAMS eine ganz besondere Art melodischen Death Metal zelebrierten, wie er heute kaum noch gespielt wird.
Aber der Reihe nach: ABSENCE existieren seit 1996, kommen aus Dortmund und haben soeben ihr Debutalbum „The Decomposition Process“ fertiggestellt. Sie sollten übrigens nicht mit den US-amerikanischen THE ABSENCE verwechselt werden, die sich im gleichen musikalischen Sektor aufhalten.

Die deutschen ABSENCE bedienen sich geschickt diverser Anleihen aus der Frühzeit des Melodeath und mischen aus Elementen des Thrash, Death und melodischen traditionellen Soli ein nettes Gebräu zusammen. Nicht unbedingt neu, aber gut gemacht. Die Instrumentalsektion drückt ununterbrochen, die Drums scheppern munter und variieren geschickt, die Gitarren klingen transparent, drehen helle Pirouetten, die Rhythmusabteilung treibt die Songs permanent nach vorn. Und an schwedischen Melodien mangelt es nicht, wobei hin und wieder auch Thrash-Größen wie TESTAMENT zitiert werden. Sänger Markus keift und growlt, was seine Stimmbänder her geben, seinen Vorbildern steht er in nichts nach.
„For The End Is Yet To Come“ oder „Open Wound“ sind Beispiele trefflichen Schwedenstahls. „Dead Reckoning“ lässt Erinnerungen an frühere SOILWORK aufkommen, dort werden im (guten) Refrain Cleanvocals verwendet. Und der starke Track „Mindbreaker“ erinnert im Refrain stark an IN FLAMES zu „Colony“-Zeiten.

Bemerkenwert ist, dass die Band weniger Ausflüge in Core-Gefilde vornimmt, sondern sich ähnlich NEAERA eher an AT-THE-GATES-Sounds orientiert, mit manchmal kleinen moderneren Farbtupfern.
Neues gibt es somit nicht zu vermelden, und darin liegt auch der einzige Nachteil dieser CD: der gewählte Stil an sich ist limitiert und lässt heutzutage nur noch wenig wirklich neues zu. SACRILEGE, A CANOROUS QUINTETT und GATES OF ISHTAR bleiben unübertroffen. Dafür gibts im Falle ABSENCE jedoch ein Déjà-vu nach dem anderen und man bekommt wirklich gutes Songmaterial geboten…

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29.10.2006

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