Accidental Suicide - Dead Erotica

Review

„Old School Death Metal, EP von 1993, aber bisher unveröffentlicht.“ Mit diesen Worten kategorisierte unser verehrter Textchef vorliegendes Machwerk von ACCIDENTAL SUICIDE. Da kann man als alter Death-Metal-Hase doch gar nicht anders, als einfach blind zuzugreifen, oder? Doch nach der ersten Einfuhr von „Dead Erotica“ ahnt man bereits, warum es möglicherweise so lange unter Verschluss gehalten wurde.

Old School an sich ist ja wirklich gut und wunderschön, aber Qualität sollte man natürlich schon auch abliefern. Und genau da haben diese Amerikaner eben doch größere Defizite. Zunächst einmal klingt das wirklich angenehm alt scheppernd, dagegen ist auch überhaupt nichts einzuwenden. ACCIDENTAL SUICIDE flechten immer wieder dissonante Melodien in ihre Songs mit ein und sind durchaus um Originalität bemüht. Dennoch gelingt es den Herren nicht so richtig, eine gewisse Spannung aufzubauen. Das ist dann alles doch recht nichtssagend und bleibt im Mittelmaß stecken.

Schon bei den ersten vier Songs ist die Produktion leider etwas schwach auf der Brust, aber das ist man als Old Schooler ja durchaus gewohnt. Doch ab „Agony Of Rebirth“ scheint man die EP zum Wohle der Spielzeit dann mit Demos aufgefüllt zu haben, natürlich mit dementsprechendem Soundgewand. Da fragt man sich dann schon, ob man das wirklich veröffentlichen muss, Nostalgie hin oder her. Zumal die Qualität des Materials nicht besser ist. Zwar zieht man auch mal das Tempo etwas an wie in „The Box“ oder lässt die eine oder andere gute Idee aufblitzen („Corrupted Result“), doch entscheidend punkten kann man damit auch nicht. Damit hätte man auch 1993 kaum jemanden hinter dem berühmten Ofen hervor gelockt. Das ist allenfalls etwas für Komplettisten.

ACCIDENTAL SUICIDE liefern nur wenig Erhellendes ab

ACCIDENTAL SUICIDE hätten auf jeden Fall genauer drüber nachdenken können, ob diese Veröffentlichung in dieser Form nach 24 Jahren wirklich hätte sein müssen. Oder ob es nicht doch besser gewesen wäre, das Material zu überarbeiten und neu aufzunehmen. Dann wäre zwar der Nostalgie-Faktor wesentlich geringer gewesen, dafür hätte aber möglicherweise die Qualität besser gepasst.

Am Ende hat man sich also durch eine knappe Stunde „Dead Erotica“ durchgequält und irgendwie animiert einen da fast gar nichts, diese Scheibe erneut aufzulegen. Auch wenn hier ganz sicher nicht alles schlecht ist, aber gute Gründe für eine erneute Runde auf der heimischen Anlage sucht man halt doch leider ziemlich vergebens. Sollten ACCIDENTAL SUICIDE weitermachen wollen, wartet noch viel Arbeit auf die Band.

25.11.2017

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